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Anleger setzen auf weitere Konjunkturimpulse aus China |
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Dax springt über 19.000 Punkte auf Rekordniveau |
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Halbleitersektor nach Micron gefragt |
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Ölpreise sinken |
(Neu: Schlusskurse) |
Frankfurt, 26. Sep (Reuters) - Spekulationen auf weitere |
Konjunkturhilfen in China haben Europas Börsen am Donnerstag |
beflügelt. Der Dax <.GDAXI> ließ die psychologisch wichtige Marke |
von 19.000 Punkten deutlich hinter sich. Der deutsche Leitindex |
schloss 1,7 Prozent höher bei 19.238 Punkten und damit so hoch |
wie noch nie. Zwischenzeitlich hatte er ein frisches Rekordhoch |
bei 19.253,07 Punkten markiert. "Der geldpolitische Stimulus aus |
China wirkt wie ein Boost sowohl für die Aktien vor Ort als auch |
für die Indizes rund um den Globus", sagte Marktanalyst |
Konstantin Oldenburger von CMC Markets. Der |
EuroStoxx50 <.SOXX50E> gewann 2,4 Prozent und auch die US-Börsen |
legten deutlich zu. |
Auf die Zinssenkungen und geldpolitischen Maßnahmen der chinesischen Notenbank sollten in den kommenden Wochen fiskalpolitische Maßnahmen folgen, um den strauchelnden Immobiliensektor weiter zu stabilisieren, sagte Oldenburger. Peking verpflichtete sich am Donnerstag dazu, das für dieses Jahr angestrebte Wirtschaftswachstum zu erreichen und die Krise auf dem Immobilienmarkt zu stoppen, wie staatliche Medien unter Berufung auf eine Politbüro-Sitzung berichteten. Chinas Zentralbank hatte erst Anfang der Woche das größte Stützungspaket für die heimische Wirtschaft seit der Corona-Pandemie beschlossen. Das alles könne den Dax schneller Richtung 20.000 Punkte treiben, also noch vor wenigen Monaten gedacht, sagte Jürgen Molnar von RoboMarkets.
Profitieren konnten europaweit vor allem Luxuswerte, da diese stark von der Nachfrage in China abhängen. LVMH <LVMH.PA>, Hermes <HRMS.PA>, Dior <DIOR.PA>, Kering <PRTP.PA> and Burberry stiegen zwischen 8,7 und 9,8 Prozent. Im MDax <.MDAXI> notierten die Titel von Hugo Boss <BOSSn.DE> 5,5 Prozent fester.
In der Hoffnung auf einen wachsenden Bedarf an Hochleistungsspeichern für Künstliche Intelligenz (KI) stiegen Anleger bei Anbietern dieser Chips ein. Die Aktien von SK Hynix verbuchten an der Börse Seoul mit einem Plus von 9,4 Prozent den größten Anstieg seit rund einem Jahr. An der Wall Street stiegen die Titel von Micron <MU.O> dank ermutigender Zahlen um 13 Prozent. Der europäische Technologie-Index <.SX8P> verbuchte ein Plus von drei Prozent.
Anhaltende Übernahmefantasien trieben die Titel der Commerzbank <CBKG.DE> um 6,9 Prozent hoch. Am Freitag wollen Vertreter der Commerzbank und der an ihr interessierten Unicredit erstmals zusammenkommen. Die Aktien der Coba haben in diesem Monat bereits mehr als 14 Prozent an Wert gewonnen.
Auf Aufholjagd gingen BASF <BASFn.DE>-Aktien, die nach Verlusten von bis zu 3,2 Prozent kaum verändert aus dem Handel gingen. Der Chemiekonzern präsentierte den Investoren seine neue Strategie. Die Aktionäre müssen sich in den kommenden Jahren auf Einbußen bei der Dividende einstellen.
Am Rohstoffmarkt sorgten Spekulationen auf eine Produktionssteigerung in Saudi-Arabien für Gesprächsstoff. Das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI <CLc1> verbilligten sich um je rund zwei Prozent auf 72,05 und 68,17 Dollar je Fass. Saudi-Arabien, der weltgrößte Rohölexporteur, bereite sich darauf vor, sein inoffizielles Preisziel von 100 Dollar pro Barrel aufzugeben und seine Produktion zu steigern, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf Insider. Zusätzlich belastet wurden die Preise auch durch die mögliche Rückkehr libyschen Öls auf den Markt. Der europäische Aktienindex für Öl- und Energiewerte <.SXEP> fiel um drei Prozent.
(Bericht von: Daniela Pegna und Anika Ross, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).) ((daniela.pegna@thomsonreuters.com; Reuters Messaging: