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09.10.2024 /18:31:18
FOKUS 2-Börsen drehen ins Plus - Warten auf Fed-Protokolle

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Optimismus vor Fed-Protokollen hievt Börsen ins Plus

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Hurrikan Milton im Anmarsch

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Immobilien und Versorger gefragt
 
(Neu: Xetra-Schlusskurse, Wall Street)
Frankfurt, 09. Okt (Reuters) - Kurz vor der
Veröffentlichung der Fed-Protokolle sind die Börsen in Europa
der Wall Street ins Plus gefolgt. Der Dax notierte zum
Handelsschluss am Mittwoch ein Prozent fester bei 19.254
Punkten. Der EuroStoxx50 <.STOXX50E> rückte um 0,7 Prozent auf
4982 Zähler vor. Die wichtigsten US-Indizes <.SPX> <.IXIC>
lagen zwischen einem halben und knapp einem Prozent im Plus.

Börsianer warteten auf die Protokolle der Fed-Sitzung im September, die um 20.00 Uhr (MESZ) veröffentlicht werden. Daraus erhoffen sie sich neue Hinweise auf die weiteren Schritte der Währungshüter. Ben Laidler, Chefstratege bei der Investitionsfirma Bradesco BBI, zeigte sich optimistisch: "Alles, was mit den Erwartungen übereinstimmt, wird den Markt beruhigen, da die Investoren in letzter Zeit Zweifel darüber hatten, wie stark die Fed die Zinsen senken kann."

HURRIKAN MILTON BEDROHT ÖL-INFRASTRUKTUR

Gesprächsthema an den Finanzmärkten blieb auch der auf Florida zurasende Hurrikan Milton. Er könnte der globalen Versicherungsbranche einen Schaden von 60 Milliarden Dollar zufügen und damit die Preise für Rückversicherungen im Jahr 2025 in die Höhe treiben, sagten die Analysten von RBC Capital. Die Aktien der globalen Rückversicherer wie Swiss Re <SRENH.S> und Münchener Rück <MUVGn.DE> stabilisierten sich nach ihren jüngsten Kursverlusten und rückten um 1,9 und 1,4 Prozent vor. "Inwieweit sich die Schäden negativ auf ihre Ertragslage auswirken, muss abgewartet werden", kommentierte Konstantin Oldenburger, Analyst beim Broker CMC Markets. "Auf der anderen Seite dürften die Versicherungsprämien in Zukunft weiter steigen, was sich bei Ausbleiben größerer Schäden dann positiv auf die Bilanz auswirken sollte."

Auch am Rohstoffmarkt blieben Investoren wachsam. Florida, das auf Treibstoffimporte auf dem Seeweg angewiesen ist, hatte am Dienstag die meisten seiner Häfen für den Schiffsverkehr geschlossen. Energieunternehmen hatten einige Pipelines und Lieferterminals in Tampa außer Betrieb gesetzt. Der Sturm der Kategorie 5 - der höchsten Stufe der Saffir-Simpson-Skala - soll Meteorologen zufolge am späten Mittwochabend oder in der Nacht zum Donnerstag (Ortszeit) auf Land treffen. Rohöl der Nordseesorte Brent und US-Öl der Sorte WTI <CLc1> verteuerte sich zeitweise um bis zu einem Prozent auf 78,02 und 74,45 Dollar je Fass (159 Liter).

CONTINENTAL GEBEN GAS - PORSCHE KAUFT VARTA-TOCHTER

Europas Aktienanleger wendeten sich Sektoren zu, die in unsicheren Zeiten als sicherere Anlage gelten. Dazu zählten Versorger <.SX6P>, Gesundheitswesen <.SXDP> und Immobilien <.SX86P>. Die entsprechenden Branchenindizes gewannen jeweils rund ein halbes Prozent.

An die Spitze des deutschen Leitindex setzten sich Continental <CONG.DE>, die 7,2 Prozent zulegten. Der Autozulieferer lockte Anleger mit einem zuversichtlicheren Ausblick an. Die Profitabilität in der Autosparte werde im dritten Quartal höher sein als im zweiten Quartal. Zudem werde an den Jahreszielen festgehalten. Angesichts von Gewinnwarnungen der Mitbewerber seien die Aussagen von Continental ein "Zeichen der Beruhigung", schrieb Deutsche Bank-Analyst Tim Rokossa in einer Notiz.

Im Nebenwerteindex MDax <.MDAXI> ging es für Gerresheimer  <GXIG.DE> um vier Prozent nach oben. Der für die Pharma- und Kosmetikindustrie produzierende Spezialverpackungshersteller mit dem Investor Ricky Shad Sandler einen neuen Großaktionär. Sandler ist mit 5,43 Prozent bei den Düsseldorfern eingestiegen.

Abseits der Auswahlindizes stach ein Kurssprung bei dem kriselnden Batteriekonzern Varta <VAR1.DE> ins Auge. Der Sportwagenbauer Porsche <P911_p.DE> übernimmt wie geplant die Mehrheit an der Tochter V4Drive Battery. Die Papiere stiegen um 81,3 Prozent auf 3,3 Euro und waren damit so teuer wie seit Mitte August nicht mehr.

(Bericht von Zuzanna Szymanska und Anika Ross. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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