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09.10.2024 /19:32:14
FOKUS 3-Optimismus vor Fed-Protokollen stützt US-Börsen

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Warten auf Fed-Protokolle um 20.00 Uhr (MESZ)

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Steigende US-Lagerbestände drücken Preise am Ölmarkt

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Arcadium Lithium heben wegen Übernahme durch Rio Tinto ab
 
(Neu: Öl, China-Werte, Alphabet)
Frankfurt/New York, 09. Okt (Reuters) - Der Optimismus
der Anleger vor der Veröffentlichung der Fed-Protokolle hat die
Wall Street ins Plus gehievt. Der Dow-Jones-Index der
Standardwerte notierte am Mittwoch knapp ein Prozent höher bei
42.399 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> und der Index
der Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> rückten um jeweils rund ein
halbes Prozent auf 5777 und 18.246 Zähler vor. Zuvor lagen die
Börsenbarometer jeweils leicht im Minus.

Börsianer warteten auf die Protokolle der Fed-Sitzung im September, die um 20.00 Uhr (MESZ) veröffentlicht werden. Daraus erhoffen sie sich neue Hinweise auf die weiteren Schritte der Währungshüter. Ben Laidler, Chefstratege bei der Investitionsfirma Bradesco BBI, zeigte sich optimistisch: "Alles, was mit den Erwartungen übereinstimmt, wird den Markt beruhigen, da die Investoren in letzter Zeit Zweifel darüber hatten, wie stark die Fed die Zinsen senken kann."

In den Mittelpunkt nach den Mitschriften rückt der US-Inflationsbericht für September, der am Donnerstag ansteht. "Und dann kommt der Auftakt der Bilanzsaison ab Freitag, was ein gewisses Maß an Volatilität an die Märkte bringen dürfte", sagte Tim Ghriskey, Chefstratege beim Investitionsberater Ingalls & Snyder.

ÖLPREIS DREHT INS MINUS

Ein überraschend starker Anstieg bei den US-Lagerbeständen drückte indes die Ölpreise ins Minus. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die US-Sorte WTI <CLc1> gaben jeweils mehr als ein Prozent auf 76,18 und 72,75 Dollar je Fass (159 Liter) nach. Sorgen über den auf Florida zurasenden Hurrikan Milton hatten die Ölpreise zuvor um bis zu gut einem Prozent ins Plus gehievt. Die Rohölvorräte in den USA seien in der vergangenen Woche um 5,8 Millionen auf 422,7 Millionen Barrel gestiegen, teilte die US-Energiestatistikbehörde EIA mit. Von Reuters befragte Analysten waren im Schnitt von einem Anstieg um zwei Millionen Barrel ausgegangen.

Auf die Stimmung drückten auch Zweifel an einer baldigen wirtschaftlichen Erholung in China. "Viele hinterfragen jetzt kritisch, ob die verkündeten Maßnahmen die Wirtschaft wirklich in so großem Stil beleben können. Andere vermissen weitere Details", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. Chinas Zentralbank will mit ihrem bislang umfassendsten Hilfspaket seit der Pandemie der Wirtschaft der Volksrepublik zu neuem Schwung verhelfen.

Die US-notierten Titel chinesischer Unternehmen wie Alibaba <BABA.N>, PDD <PDD.O> und JD.Com <JD.O> verloren zwischen gut einem halben und anderthalb Prozent.

ÜBERNAHME DURCH RIO TINTO BEFLÜGELT ARCADIUM LITHIUM

Im Rampenlicht bei den Einzelwerten stand die Aktie des Lithiumproduzenten Arcadium <ALTM.N>. Nach einem Kurssprung um mehr als 30 Prozent auf 5,55 Dollar sind die Titel so teuer wie seit Anfang des Jahres nicht mehr. Der britisch-australische Bergbaukonzern Rio Tinto übernimmt das Unternehmen aus Pennsylvania für 6,7 Milliarden Dollar und steigt damit zu einem der weltweit größten Lithiumproduzenten auf.

Aus den Depots flogen dagegen die Papiere von Boeing <BA.N>, die um 2,6 Prozent nachgaben. Der Flugzeugbauer hat im Tarifstreit mit Mitarbeitern sein aufgebessertes Angebot zurückgenommen und die Verhandlungen abgebrochen.

Unter Druck gerieten auch Alphabet <GOOGL.O> mit einem Minus von rund zwei Prozent. Im Kampf gegen die Monopolstellung der Google-Muttergesellschaft erwägt das US-Justizministerium die Zerschlagung von Teilen des Internetriesen. Ziel sei es, Geschäftsteile zu veräußern, die dem Suchmaschinen-Betreiber geholfen hätten, ein illegales Monopol bei der Online-Suche aufrechtzuerhalten, hieß es in einem am Dienstag eingereichten Gerichtsdokument.

(Bericht von Zuzanna Szymanska, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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