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02.07.2025 /14:00:31
Bundesregierung besorgt nach neuen Festnahmen in der Türkei

Berlin, 02. Jul (Reuters) - Die Bundesregierung hat die neue Verhaftungswelle von Oppositionellen in der Türkei kritisiert. Das Vorgehen "verstärkt unsere Sorgen um Demokratie und Rechtstaatlichkeit in der Türkei", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin am Mittwoch. Die Vorwürfe gegen die Verhafteten müssten "schnellstmöglich und transparent im Rahmen eines rechtsstaatlichen Verfahrens aufgeklärt werden". Das Vorgehen schüre allerdings Zweifel an der Unabhängigkeit der türkischen Justiz und der Polizeibehörden.

Am Dienstag waren in Izmir 109 Personen festgenommen worden, darunter Mitglieder von Oppositionsparteien und ein ehemaliger Bürgermeister. Die Staatsanwaltschaft von Izmir wirft ihnen Korruption, Manipulation bei der Vergabe von Aufträgen und Betrug in der Millionenstadt an der Westküste vor, berichteten türkische Medien. Darunter befindet sich auch der ehemalige Bürgermeister von Izmir, Tunc Soyer. Im Visier der Justiz sind vor allem Mitglieder der Republikanischen Volkspartei (CHP).

Laut Auswärtigem Amt ereigneten sich die Festnahmen 100 Tage nach der Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu, der wichtigste politische Rivale von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Auch Imamoglu wird Korruption vorgeworfen. Imamoglu ist Präsidentschaftskandidat der CHP.

(Bericht von Alexander Ratz Redigiert von Sabine Ehrhardt Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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