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02.01.2025 /09:56:44
Umfrage: Nur jeder vierte Verbraucher mit eigenen Finanzen zufrieden

Berlin, 02. Jan (Reuters) - Die Stimmung unter den Verbrauchern in Deutschland bleibt gedrückt: Nur gut jeder Vierte (26 Prozent) ist mit der Lage der eigenen Finanzen zufrieden, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten repräsentativen Umfrage für die Unternehmensberatung EY unter 1000 Personen hervorgeht. "Damit bleibt dieser Wert so niedrig wie in den vergangenen beiden Jahren ? und während der weltweiten Finanzkrise 2008", hieß es dazu. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren bewerteten noch 41 Prozent die eigene Finanzlage positiv, 2016 war es sogar die Hälfte.

Eine Trendwende scheint vorerst nicht in Sicht: Nur 17 Prozent der Befragten glauben, dass sich die eigene Finanzsituation 2025 verbessern wird. 29 Prozent sind der gegenteiligen Meinung. In den jüngeren Altersgruppen der sogenannten Millennials (49 Prozent) und der Gen Z (32 Prozent) überwiegt der Anteil der zuversichtlich gestimmten Verbraucher gegenüber den Pessimisten. Der negative Blick in die Zukunft ist dagegen in der älteren Generation, den "Baby Boomern", ausgeprägt: Von ihnen erwartet jeder Dritte im kommenden Jahr eine Verschlechterung der eigenen finanziellen Situation, während nur acht Prozent auf eine Verbesserung setzen.

"Obwohl die Inflationswelle gebrochen scheint und beispielsweise die Heiz- und Energiekosten wieder gesunken sind, beurteilen die Bundesbürger ihre private Finanzlage äußerst kritisch", sagte der Vorsitzende der EY-Geschäftsführung, Henrik Ahlers. "Dazu dürften auch die trüben Konjunkturaussichten und die unsichere politische Lage im In- und Ausland beitragen." Viele Menschen in Deutschland blickten sorgenvoll in die Zukunft.

Fast sechs von zehn Befragten rechnen mit einer Verschlechterung der Wirtschaftslage, nur zehn Prozent erwarten einen Aufschwung. Europas größte Volkswirtschaft ist Prognosen zufolge im vergangenen Jahr zum zweiten Mal in Folge geschrumpft. Ökonomen rechnen für 2025 bestenfalls mit einem leichten Wachstum.

Trotzdem ist die gefühlte Arbeitsplatzsicherheit unter den Angestellten mit 87 Prozent nach wie vor sehr hoch. Fast jeder Zweite (49 Prozent) bezeichnet den eigenen Job sogar als sehr sicher. Der Anteil derer, die sich Sorgen um den eigenen Job machen, ist im Vergleich zum Vorjahr um zwei Punkte auf 13 Prozent gestiegen. "Obwohl die Menschen in Deutschland sehen, dass viele Unternehmen mit konjunkturellem Gegenwind und wachsender internationaler Konkurrenz kämpfen, und trotz der Meldungen über einen Stellenabbau in der Industrie lassen sich die Bundesbürger nicht verrückt machen", sagte Ahlers. "Dies ist ein starkes Signal in schwierigen Zeiten: Die Angestellten glauben an sich selbst und an die Unternehmen, bei denen sie beschäftigt sind."

(Bericht von Rene Wagner - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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