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14.05.2025 /18:18:45
FOKUS 2-Dax stoppt Rekordjagd - Warten auf Impulse

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Dax entfernt sich wieder von 24.000-Punkte-Marke



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Anleger warten auf weitere Fortschritte bei Zollverhandlungen



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Brenntag rutschen nach Zahlen ans Dax-Ende
 
(Neu: Xetra-Schlusskurse, Wall Street, Inflation, Bayer)
Frankfurt, 14. Mai (Reuters) - Der Dax <.GDAXI> hat seine
Rekordjagd vorerst gestoppt. Der deutsche Leitindex notierte zum
Handelsschluss am Mittwoch ein halbes Prozent schwächer bei
23.527,01 Punkten. Zum Wochenstart hatte die Zolleinigung
zwischen den USA und China den Dax auf ein frisches Rekordhoch
von 23.911,98 Punkten getrieben. Am Dienstag setzte er nach
einem überraschenden Rückgang der US-Inflation seinen
Aufwärtskurs fort.

Aus technischer Sicht nähere sich das Börsenbarometer dem Überkauft-Bereich, sagte Thomas Altmann von QC Partners. Eine Verschnaufpause sei nun eher der Normalfall und weniger eine Überraschung. Seit seinem Jahrestief Anfang April, als US-Präsident Donald Trump die Finanzwelt mit seinen deutlichen Zollerhöhungen erschütterte, hat der Dax mehr als 5000 Punkte wettgemacht.

Sein europäisches Pendant, der EuroStoxx50 <.STOXX50E>, gab zur Wochenmitte 0,2 Prozent auf 5403,44 Zähler nach. Die wichtigsten US-Indizes <.SPX> <.IXIC> notierten hingegen im Plus. Für gute Stimmung sorgten Kursgewinne bei einigen Technologiewerten. Nach der Investitionszusage in Höhe von 600 Milliarden Dollar von Saudi-Arabien für die USA kündigte unter anderem Nvidia <NVDA.O> an, Hunderttausende von KI-Chips in Saudi-Arabien zu verkaufen.

WARTEN AUF NEUE ZOLLSCHLAGZEILEN

Die Anleger warteten nun auf neue Impulse und Schlagzeilen zum Thema Handelskrieg, resümierte Fiona Cincotta, leitende Marktanalystin bei City Index. Aus Sicht vieler Analysten ist noch nicht klar, wie es etwa zwischen den USA und China nach den zunächst vereinbarten Zollsenkungen für 90 Tage weitergeht. Ungewiss ist bislang auch, wie es nach Ablauf der 90-tägigen Zollpause auf europäischer Ebene weitergeht.

Auch die Bestätigung des Rückgangs der deutschen Inflation im April konnte die Stimmung der Dax-Anleger nicht aufhellen. "Insgesamt muss festgestellt werden, dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht gewonnen ist", konstatierte der Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, Cyrus de la Rubia. "Sollten die Energiepreise wieder steigen, ist der schöne Preisstabilitätserfolg wieder dahin."

E.ON NACH ZAHLEN IM AUFWIND

An der Frankfurter Börse bewegte eine Flut von Bilanzzahlen die Einzelwerte. Zu den größten Dax-Gewinnern zählten die Aktien von E.ON <EONGn.DE>, die nach einer deutlichen Steigerung des Ergebnisses im ersten Quartal um 2,1 Prozent zulegten. Die Titel des Chemikalienhändlers Brenntag <BNRGn.DE> rutschten hingegen angesichts einer schwachen Gewinnentwicklung um gut zwei Prozent ab. Im MDax <.MDAXI> rauschten TUI <TUI1n.DE> in der Spitze um knapp elf Prozent in den Keller. Das bislang schwächere Sommergeschäft machte dem Reisekonzern zu schaffen. Da die Aktie zuletzt stark zugelegt habe, nutzten die Anleger den Rückgang bei den Sommerbuchungen nun für Gewinnmitnahmen, sagte ein Händler. Seit Monatsbeginn kommen die TUI-Papiere auf ein Plus von fast 13 Prozent.

Für Gesprächsstoff sorgte auch ein Kursrutsch von 10,4 Prozent bei Bayer <BAYGn.DE>. Auf die Aktie drückte ein Bericht des "Wall Street Journal" über eine mögliche Einstufung von Glyphosat als Gesundheitsrisiko in den USA.

An der Börse in Paris löste ein enttäuschender Ausblick einen Ausverkauf bei den Papieren von Alstom <ALSO.PA> aus. Die Titel des französischen Eisenbahnherstellers stürzten um 17,3 Prozent ab. Vor allem die Jahresprognose für den Free Cashflow sehe "etwas niedrig" aus, hieß es bei JP Morgan.

In London ging es für Burberry steil bergauf. Gerade so schaffte der britische Luxusgüterkonzern im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 26 Millionen Pfund ein Plus beim bereinigten operativen Gewinn. Analysten hatten jedoch mit elf Millionen Pfund gerechnet. Die Aktien des Traditionsunternehmens schossen um 17 Prozent nach oben.

(Bericht von Zuzanna Szymanska, Daniela Pegna und Anika Ross Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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