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05.07.2024 /18:22:57
Fed-Bericht - US-Inflation ebbt ab und Lage am Jobmarkt wie vor der Pandemie

Washington, 05. Jul (Reuters) - Die Inflation in den USA schwächt sich nach Einschätzung der US-Notenbank Federal Reserve allmählich ab. Dazu sei der Arbeitsmarkt in einen angespannten aber nicht überhitzten Zustand zurückgekehrt, wie er vor der Corona-Pandemie bestanden habe, erklärte die Fed in ihrem am Freitag veröffentlichten halbjährlichen geldpolitischen Bericht an den Kongress. Darin beschreiben die Währungshüter die allmähliche Rückkehr der US-Wirtschaft zu wieder normaleren Bedingungen nach der Corona-Krise. In der kommenden Woche wird Fed-Chef Jerome Powell am Dienstag im Bankenausschuss des Senats und dann einen Tag später im Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses Rede und Antwort zur Geldpolitik stehen. Der Bericht der Fed wird üblicherweise einige Tage vor der zweitägigen Anhörung veröffentlicht.

"Die Inflation hat sich im vergangenen Jahr merklich abgeschwächt und hat bislang in diesem Jahr weitere bescheidene Fortschritte gezeigt", hieß es in dem Bericht. Insbesondere im wichtigen Wohnungssektor sei es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis sich das Tempo der Preisanstiege wieder auf Niveaus von vor der Pandemie einpendele. Die Lage am Arbeitsmarkt habe sich im ersten Halbjahr weiter ausbalanciert. Die Nachfrage nach Arbeitskräften habe nachgelassen, da die Zahl der offenen Stellen in vielen Wirtschaftssektoren zurückgegangen sei. Gleichzeitig habe das Angebot an Arbeitskräften, unterstützt durch eine starke Zuwanderung, weiter zugenommen.

"Die Balance zwischen Arbeitsnachfrage und -angebot scheint ähnlich zu sein wie im Zeitraum unmittelbar vor der Pandemie, als der Arbeitsmarkt relativ angespannt aber nicht überhitzt war", hieß es im Bericht. Das Lohnwachstum habe sich weiter verlangsamt. Die US-Notenbank strebt als Ziel neben einer Inflationsrate von zwei Prozent auch Vollbeschäftigung an. Die Arbeitslosenquote lag im Juni bei 4,1 Prozent. Die um schwankungsanfällige Preiskomponenten bereinigte Kernrate beim Preisindex für persönliche Ausgaben - ein wichtiges Inflationsmaß für die Federal Reserve - lag zuletzt im Mai bei 2,6 Prozent.

Aktuell wird die Inflation von den Währungshütern immer noch als erhöht angesehen. Fed-Chef Powell hatte den Arbeitsmarkt jüngst als weiter robust bezeichnet und zugleich Fortschritte bei der Bekämpfung der Inflation ausgemacht. Aktuell wird am Finanzmarkt damit gerechnet, dass die Fed im September die Zinswende vollziehen wird. Für die Fed-Sitzung Ende Juli wird dagegen erwartet, dass die Notenbank den geldpolitischen Schlüsselsatz noch in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen wird. Es ist davon auszugehen, dass Powell in der zweitägigen Anhörung kommende Woche ausgiebig zum weiteren Vorgehen in der Zinspolitik befragt wird.

(Reporter Howard Schneider, Ann Saphier, Michael Derby Bearbeitet von Frank Siebelt Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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