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05.11.2024 /15:41:51
FOKUS 1-Insider - Lufthansa und Italien streiten über ITA-Kaufpreis

(Neu: Details zum Preisstreit)
Rom/Frankfurt, 05. Nov (Reuters) - Zwischen der
italienischen Regierung und der Lufthansa <LHAG.DE> ist Insidern
zufolge kurz vor dem Abschluss des Deals Streit über den
Einstieg bei der italienischen Staatsairline ITA Airways
ausgebrochen. Das italienische Finanzministerium habe den Deal
auf Eis gelegt, weil die Lufthansa weniger als vereinbart zahlen
wolle, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person der
Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. "Das Schatzamt wird ITA
nicht unter Wert verkaufen", sagte ein Insider. Ein
Lufthansa-Sprecher erklärte, die Airline halte sich an die
Verträge zur Übernahme der ITA. Als Erste hatten die
italienischen Zeitungen "Corriere della Sera" und "La
Repubblica" darüber berichtet.
Die Lufthansa will zunächst 41 Prozent von ITA für 325
Millionen Euro übernehmen. In einem zweiten Schritt sollen,
voraussichtlich in einigen Jahren, weitere 49 Prozent gekauft
werden für 325 Millionen plus/minus einer möglichen Anpassung
bei einer Veränderung des Wertes von ITA. Bei der Diskussion
geht es einem Insider zufolge um die zweite Tranche und eine
Differenz von zehn Millionen Euro.
 
Eigentlich wollten Lufthansa und Italien am Montag die
von der EU-Kommission geforderten Auflagen für den Einstieg bei
ITA in Brüssel einreichen. Das wäre der letzte Schritt vor der
endgültigen Zustimmung der EU-Wettbewerbshüter, um welche die
Lufthansa zusammen mit der italienischen Regierung lange Zeit
kämpfen musste. Die von der EU geforderten Auflagen zur Abgabe
von Start- und Landerechten wären jetzt erfüllt durch
Vereinbarungen mit Easyjet für Europaflüge vom Airport Mailand
Linate aus, erklärte ein Insider. Zusagen für mehr Angebot an
Transatlantikflügen von Rom Fiumicino aus habe die Lufthansa von
Air France und British Airways. Doch wegen des Streits in
letzter Minute ging die Post von Rom nach Brüssel nicht raus.

(Bericht von Giuseppe Fonte, Ilona Wissenbach. Redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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