Tokio, 29. Okt (Reuters) - Vor den anstehenden Quartalszahlen der großen US-Technologiekonzerne zeigen sich die asiatischen Märkte uneinheitlich. In Japan konnte der Leitindex Nikkei trotz politischer Unsicherheiten nach dem Mehrheitsverlust der Regierungspartei zulegen, während die chinesischen Börsen unter Druck gerieten. Die Börse in Shanghai verlor 0,6 Prozent auf 3300,52 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,6 Prozent auf 3940,23 Punkte. In Tokio stieg der 225 Werte umfassende Nikkei-Index <.N225> um 0,7 Prozent auf 38.872,30 Punkte, der breiter gefasste Topix notierte 0,9 Prozent höher bei 2681,40 Zählern. Positive Unternehmenszahlen und Kursgewinne an der Wall Street stützten die Stimmung. "Die Aktienkurse sind schon weit genug gefallen, so dass es jetzt zu einer Neubewertung kommen dürfte", sagte Kenji Abe von der Investmentbank Daiwa Securities. Technologiewerte wie der auf künstliche Intelligenz spezialisierte Investor SoftBank legten um 2,2 Prozent zu, der Chiptester-Hersteller Advantest um 1,5 Prozent.
Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf die anstehenden Quartalszahlen großer Technologiekonzerne wie Alphabet, Meta und Microsoft. "Die Ergebnisse der "Magnificent Seven" werden diese Woche den Ton angeben", sagte ein Händler. Alphabet <GOOGL.O>, die Muttergesellschaft von Google, wird am Dienstag den Reigen der Tech-Giganten eröffnen, gefolgt von der Facebook-Mutter Meta Platforms <META.O> und Microsoft <MSFT.O> am Mittwoch sowie Apple <AAPL.O> und Amazon <AMZN.O> am Donnerstag.
Der Yen stabilisierte sich nach einem Einbruch am Montag, der durch die Verluste der Regierungskoalition bei den Parlamentswahlen am Wochenende verursacht wurde, die die Aussichten für die japanische Fiskal- und Geldpolitik trübten. Im asiatischen Devisenhandel stieg der Dollar leicht auf 153,14 Yen <JPY=> und legte 0,2 Prozent auf 7,1402 Yuan <CNY=> zu. Der Euro <EUR=> blieb nahezu unverändert bei 1,0807 Dollar und stieg leicht auf 0,9352 Franken <EURCHF=>.
Auf dem Rohstoffmarkt erhielten die Ölpreise Unterstützung durch Pläne der USA, Öl für ihre strategische Erdölreserve zu kaufen. Trotz der leichten Erholung blieb die Stimmung am Ölmarkt insgesamt zurückhaltend. Die anhaltenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten sorgen weiterhin für Verunsicherung unter den Marktteilnehmern. Rohöl der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 0,2 Prozent auf 71,56 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI <CLc1> notierte 0,2 Prozent fester bei 67,50 Dollar.
Die US-Anleger hatten sich am Montag vor den mit Spannung erwarteten Geschäftszahlen der großen US-Technologiekonzerne mit Aktien eingedeckt. Der US-Standardwerteindex Dow Jones schloss 0,7 Prozent höher bei 42.387,57 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> gewann 0,3 Prozent auf 5823,52 Punkte und die technologielastige Nasdaq <.IXIC> legte um 0,3 Prozent auf 18 567,19 Stellen zu.
(Bericht von Brigid Riley, Yuka Obayashi und Kevin Buckland, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)