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29.10.2024 /06:13:22
WDHLG-EZB-Vize sieht maue Wachstumsaussichten mit Sorge - Zinspfad nicht festgelegt

(Wiederholung vom Vorabend)
28. Okt (Reuters) - Die Europäische Zentralbank (EZB)
blickt mit Sorge auf die Konjunkturschwäche im Euroraum.
EZB-Vizechef Luis de Guindos sagte am Montagabend in Madrid,
während die Inflationssorgen nachließen, belasteten schwächere
Wachstumsperspektiven die Aussichten für die Finanzstabilität im
Euroraum. Obwohl die Lage auf den Gewerbeimmobilienmärkten
Anzeichen einer Stabilisierung zeige, bestehe die Gefahr, dass
sich das volle Ausmaß der Korrektur noch nicht in den
Bewertungen widerspiegele und sich die Lage erneut
verschlechtern könnte. "Gleichzeitig erhöhen geopolitische
Risiken und politische Unsicherheit weiterhin die
Wahrscheinlichkeit von Extrem-Ereignissen", warnte der Spanier.
Zunehmende geopolitische Spannungen könnten kurzfristig die
Energiepreise und Frachtkosten in die Höhe treiben und den
Welthandel stören.

Doch die eingehenden Informationen sprächen derzeit dafür, dass die Inflation auf dem Rückzug sei. Die Wirtschaft in der Euro-Zone habe sich aus Sicht der EZB allerdings nicht so gut wie erwartet entwickelt. Zuletzt mehrten sich Signale einer einsetzenden Talfahrt im Euroraum. De Guindos verwies ausdrücklich auf den Einkaufsmanagerindex, einen Frühindikator für die Konjunktur im Euroraum. Die EZB habe mit Blick auf den Zinspfad deutlich gemacht, dass sie sich nicht vorab festlege. "Wir werden weiterhin einen datenabhängigen Ansatz für jede einzelne Sitzung verfolgen", fügte der Stellvertreter von EZB-Chefin Christine Lagarde hinzu.

Die Zentralbank hat angesichts des abebbenden Preisdrucks jüngst zum dritten Mal in diesem Jahr ihren Leitzins gesenkt. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz wurde um einen Viertelpunkt auf 3,25 Prozent nach unten gesetzt. Investoren rechnen damit, dass die EZB im Dezember nachlegt.

(Bericht von Reinhard Becker. Redigiert von Hans Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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