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Insider: Rabe will sich im Mai wiederwählen lassen |
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"Handelsblatt": Kein Nachfolger in Sicht |
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Investoren waren schon im vergangenen Jahr skeptisch |
(neu: Insider, Stellungnahme Adidas) |
München, 19. Feb (Reuters) - Bertelsmann <BTGGg.F>-Chef |
Thomas Rabe will sich Insidern zufolge doch noch einmal zum |
Aufsichtsratschef von Adidas <ADSGn.DE> wählen lassen. Rabe |
strebe auf der Hauptversammlung am 15. Mai eine erneute |
Verlängerung seiner Amtszeit um ein Jahr an, sagten zwei mit den |
Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Das |
"Handelsblatt" hatte vorher darüber berichtet. Rabe hatte |
angekündigt, sich 2026 aus dem Berufsleben zurückzuziehen, und |
wollte deshalb eigentlich nach der Hauptversammlung 2025 bei dem |
Herzogenauracher Sportartikelkonzern ausscheiden. "Bislang ist |
aber kein Nachfolger in Sicht", hieß es in dem Bericht. |
Ein Insider sagte, Adidas wolle auch im Wettbewerb mit dem angeschlagenen Rivalen Nike <NKE.N> auf Kontinuität setzen. Ein anderer erläuterte, Rabe habe es versäumt, sich rechtzeitig um einen Nachfolger zu bemühen. Adidas erklärte, man äußere sich erst mit der Einladung zur Hauptversammlung zu möglichen Inhalten.
Wegen Ämterhäufung hatte Rabe bereits im vergangenen Jahr ein schlechtes Ergebnis erhalten. Nur 69 Prozent stimmten damals für seine Wiederwahl für ein Jahr, üblich sind Mehrheiten von 90 Prozent und mehr. Der einflussreiche Stimmrechtsberater ISS hatte im Vorfeld empfohlen, Rabe nicht zu wählen, weil er als Vorstandschef des Medienkonzerns Bertelsmann und von dessen Tochter RTL zu wenig Zeit für Adidas habe.
Auch in diesem Jahr droht Widerstand. "Dass er sich nun für eine weitere einjährige Amtszeit zur Wahl stellt, spricht nicht für eine überzeugende Nachfolgeplanung. Dies sehen wir kritisch", sagte Corporate-Governance-Expertin Vanda Rothacker von Union Investment dem "Handelsblatt".
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)