Düsseldorf, 11. Nov (Reuters) - Die Bundesnetzagentur gibt der Deutschen Post <DHLn.DE> endgültig grünes Licht für höhere Briefpreise. Der Regulierer räumt dem Bonner Konzern aber weniger Spielraum für Preiserhöhungen ein als dieser gefordert hatte.
Die Bundesnetzagentur gibt der Post von Januar bis zum 31. Dezember 2026 einen Spielraum für Erhöhungen der Preise beim Brief von durchschnittlich 10,48 Prozent und bekräftigte damit ihre ursprünglichen Vorschläge, wie die Regulierungsbehörde am Montag mitteilte. Auch Geschäftspost soll sich in diesem Rahmen verteuern. Bei Paketen sollen Privatkunden im Mittel 7,21 Prozent mehr zahlen. "Die Forderung der Post nach einem noch stärkeren Anstieg kann ich nicht nachvollziehen", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller. Der Regulierer ermögliche der Post bereits "eine deutliche Steigerung der Porti".
Die Post muss nun entscheiden, wie sie die Spielräume für die Preise bei den einzelnen Produktgruppen nutzt. Rein rechnerisch könnte sich der Preis für das Massenprodukt Standardbrief im neuen Rahmen ab 2025 von derzeit 85 Cent auf einen Euro erhöhen.
Die Post hatte mehr Spielraum für Preiserhöhungen angemahnt und auf die hohe Inflation und gestiegene Personal- und Energiekosten bei gleichzeitig sinkenden Briefmengen verwiesen. "Das geht wirtschaftlich nicht auf", hatte Finanzchefin Melanie Kreis zu den Vorschlägen der Netzagentur gesagt.
(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)