Berlin, 13. Jan (Reuters) - Die Eindämmung der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg hat nach Darstellung des Bundeslandwirtschaftsministeriums derzeit oberste Priorität. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) treffe dazu an diesem Montag Branchenvertreter, sagte der Sprecher des Ministeriums in Berlin. Es sei noch zu früh, die wirtschaftlichen Schäden abzuschätzen. Bisher hätten Mexiko und Südkorea ein vorläufiges Importstopp für deutsches Schweinefleisch verhängt.
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, forderte Bund und Länder auf, die Seuche schnellstmöglich zu bekämpfen. "Obwohl das Virus für den Menschen völlig ungefährlich ist, ist der wirtschaftliche Schaden für die Tierhalter erheblich, weil Exportmärkte wegfallen werden", sagte er der "Rheinischen Post". "Jetzt zählen Schnelligkeit und Entschlossenheit. Es muss alles darangesetzt werden, um diesen Ausbruch einzudämmen."
Der Sprecher des Landwirtschaftsministeriums ergänzte, ein nationaler Krisenstab werde sich am Dienstag treffen. Zunächst sei aber das Land in der Verantwortung. Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt hatte für den Zeitraum von Samstag bis Montagnacht ein Verbot angeordnet, Klauentiere zu transportieren. Dem Sender RBB sagte die SPD-Politikerin, man habe nach dem positiven Befund am Freitag sofort mit Restriktionsgebieten reagiert und am Samstag innerhalb eines 1-Kilometer-Radius alle Klauentiere keulen lassen. "Am Sonntag waren dann auch im 3-Kilometer-Radius alle Proben von den benachbarten Betrieben gezogen. Und in der Zeit habe man keine Anhaltspunkte für eine Ausbreitung der Seuche. Das ist eher erst mal positiv, ich bin aber nach wie vor verhalten optimistisch."
(Bericht von Christian Krämer, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)