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14.10.2024 /11:41:54
Bericht - Aktivisten wollen UBS vom US-Pensionsmarkt ausschließen

Zürich, 14. Okt (Reuters) - Der Schweizer Großbank UBS <UBSG.S> droht einem Medienbericht zufolge der Verlust von US-Pensionskassen als Kunden. Aktivisten fordern laut "Süddeutsche Zeitung" (SZ), dass die UBS die Zulassung verliert, um mit US-Pensionskassen Geschäfte zu machen. Der Verdacht liege nahe, dass die Strukturen der Bank kriminelles Verhalten ermöglichten, erklärte ein Vertreter der sechsköpfigen Aktivistengruppe der "SZ" (Montagsausgabe). Der Aktivist hatte in der Vergangenheit für die Nichtregierungsorganisation Tax Justice Network Arbeiten über Steueroasen veröffentlicht. Der Schweizer Großbank könnten nicht nur eigene Verfehlungen zum Verhängnis werden, sondern auch solche der 2023 übernommenen Credit Suisse.

Banken, die wegen Straftaten verurteilt wurden oder Aufsichtsrecht verletzten, dürfen laut dem Bericht grundsätzlich keine Pensionsgelder amerikanischer Arbeitnehmer verwalten. Allerdings könnten diese Institute eine zeitlich begrenzte Ausnahmegenehmigung beantragen. Die UBS muss der "SZ" zufolge nun darum kämpfen, diese Ausnahmegenehmigung verlängert zu bekommen. Eine Sprecherin der Bank erklärte: "Wir haben unseren Antrag eingereicht und erwarten bald eine Entscheidung."

Die UBS habe in ihrem 500-seitigen Antrag an das Ministerium Fehler gemacht, erklärten die Aktivisten gemäß dem Bericht. So habe die Großbank weiter Transaktionen für Pensionsfonds abgewickelt, obwohl die Ausnahmeregelung am 12. Juni 2024 abgelaufen sei. Die Anwälte der UBS argumentieren der Zeitung zufolge, dass es sich um ein Versagen einzelner Mitarbeiter handele.

In der Vergangenheit musste die UBS wie eine Reihe
anderer Institute inZusammenhang mit der Manipulation des
Libor-Zinssatzes einBußgeld bezahlen. In Frankreich wurde das
Geldhaus zudem wegenBeihilfe zu Geldwäsche verurteilt.

(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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