(Mit Details, Gewerkschaft der Bundespolizei)
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Bundesweite IT-Störung bei der Bundespolizei
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Verzögerungen bei der Einreise von Passagieren
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Aber nur Personen von außerhalb des Schengenraums betroffen
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Ursache für technische Probleme zunächst unklar |
Frankfurt/Berlin, 03. Jan (Reuters) - An deutschen |
Flughäfen sind am Freitag Computersysteme der Bundespolizei |
ausgefallen. "Es gibt derzeit eine bundesweite IT-Störung", |
sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Frankfurt. |
Grenzkontrollen verzögerten sich und verschiedene Tätigkeiten |
müssten händisch erledigt werden. Betroffen seien aber nur |
Passagiere von außerhalb des Schengenraums. Eine Sprecherin der |
Bundespolizei in Hannover ergänzte, die IT-Systeme seien |
bundesweit in Teilen betroffen. |
Ein Sprecher des Flughafens Düsseldorf sagte, bei der Grenzkontrolle für Ein- und Ausreisen komme es derzeit zu starken Verzögerungen. Auch an den Flughäfen Frankfurt und Berlin ergaben sich nach Angaben der Airportbetreiber vereinzelt längere Wartezeiten bei der Einreise. "Der Flugbetrieb läuft aber normal", betonte ein Sprecher des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport <FRAG.DE>. Eine Sprecherin des Berliner Flughafens sagte, "es kommt punktuell zu längeren Wartezeiten bei der Einreise aus dem Nicht-Schengen-Bereich. Aber es gibt keinen Einreisestopp." Bei der Ausreise gebe es keine Probleme und der Flugbetrieb laufe ohne Verzögerungen.
Bei der Zentrale der Bundespolizei war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Auch das Bundeskriminalamt äußerte sich zunächst nicht zu den Ursachen.
"HAUSGEMACHTES PROBLEM DER BUNDESINNENMINISTERIN" |
"Es war nur eine Frage der Zeit, bis genau so etwas wie |
heute passiert", sagte der Vorsitzende der |
Bundespolizeigewerkschaft, Heiko Teggatz, der "Bild"-Zeitung zu |
den IT-Problemen. "Das ist mittlerweile eine Gefahr für das |
gesamte europäische Schengen-System." Seit drei Jahren fehle der |
Behörde das Geld für eine Modernisierung der IT-Infrastruktur. |
Der Gewerkschafter sprach der Zeitung zufolge von rund 150 |
Millionen Euro. "Wir haben das bereits sehr oft angemahnt beim |
Bundesinnenministerium." Doch Ressortchefin Nancy Faeser (SPD) |
habe es immer konsequent ignoriert. "Das ist ein absolut |
hausgemachtes Problem der Bundesinnenministerin und ein Chaos |
mit Ansage." |
(Bericht von Rachel More, Sabine Wollrab, Klaus Lauer und Thomas Seythal, redigiert von Ralf Banser Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)