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22.12.2024 /09:39:42
FOKUS 1-17 Palästinenser in Gaza getötet - Israel ordnet Räumung von Krankenhaus an

(durchweg neu)

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Fast 20 Tote bei Angriffen des israelischen Militärs

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Krankenhaus in Beit Lahija soll geräumt werden
 
Kairo, 22. Dez (Reuters) - Bei Angriffen des
israelischen Militärs auf den Gazastreifen sind nach
palästinensischen Angaben mindestens 17 Menschen getötet worden.
Allein acht Palästinenser seien beim Beschuss einer Schule in
Gaza-Stadt ums Leben gekommen, in der vertriebene Familien
Unterschlupf gesucht hätten, berichteten Rettungskräfte am
Sonntag. Unter den Toten seien auch Kinder. Das israelische
Militär erklärte, der Angriff auf die Musa-Bin-Nusajr-Schule
habe Hamas-Kämpfern gegolten, die dort ein Kommandozentrum
unterhielten. Sie hätten das Gebäude genutzt, um Angriffe auf
israelische Streitkräfte zu planen und vorzunehmen. In der Stadt
Beit Lahija im Norden des Gazastreifens ordnete das Militär die
Räumung des Kamal-Adwan-Krankenhauses an. Die Armee habe dem
Personal befohlen, es zu räumen und Patienten in ein anderes
Krankenhaus in der Gegend zu bringen, sagte Hussam Abu Safija,
der Direktor des Kamal-Adwan-Krankenhauses. Das sei praktisch
unmöglich, weil es keine Krankenwagen gebe, um die Patienten zu
transportieren.

Das israelische Militär ist seit fast drei Monaten in den Städten Beit Lahija und Beit Hanun sowie im historischen Flüchtlingslager Dschabalia, die alle im Norden des Gazastreifens liegen, im Einsatz. Die Palästinenser werfen Israel "ethnische Säuberungen" vor, durch die diese Gebiete entvölkert und eine Pufferzone zum israelischen Staatsgebiet geschaffen werden sollten.

Israel bestreitet dies. Der Militäreinsatz in der Region diene dem Kampf gegen die Hamas; es solle verhindert werden, dass sich ihre Kämpfer neu gruppieren. Seit Beginn dieses Einsatzes im Oktober seien Hunderte Kämpfer getötet und militärische Infrastruktur zerstört worden. Die Kampfeinheiten der Hamas und des mit ihr verbündeten Islamischen Dschihads erklärten, sie hätten im selben Zeitraum zahlreiche israelische Soldaten in Hinterhalten getötet.

Der Krieg im Gazastreifen dauert seit mehr als einem Jahr. Verhandlungen über eine Waffenruhe und eine Freilassung der Geiseln, um die sich Ägypten, Katar und die USA als Vermittler bemühen, hatten bislang keinen Erfolg. Israel hat mit seiner großangelegten Militäroffensive auf den überraschenden Angriff der Hamas und des Islamischen Dschihads am 7. Oktober 2023 reagiert. Bei dem Überfall auf den Süden Israels wurden nach israelischen Angaben 1200 Menschen getötet und rund 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Rund 100 Geiseln sollen noch in der Gewalt der Entführer sein, wie viele von ihnen am Leben sind, ist unklar.

Bei den israelischen Angriffen auf den Gazastreifen wurden nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde mehr als 45.000 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Ein Großteil der 2,3 Millionen Menschen in dem schmalen Küstenstreifen am Mittelmeer wurden vertrieben. Die Versorgungslage für die Zivilbevölkerung ist katastrophal. Der Gazastreifen ist weitgehend zerstört. Es mangelt an Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten.

(Bericht von: Nidal al-Mughrabi; geschrieben von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte))

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