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Kursgewinne bröckeln |
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Zinswetten nehmen nach Inflationsdaten zu |
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Nike stürzen nach Ausblick ab |
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Yen bleibt im Fokus |
(Neu: Fokus auf USA) |
Frankfurt, 28. Jun (Reuters) - Den US-Aktienmärkten geht |
zum Wochenschluss die Puste aus. Eine sich im Rahmen der |
Erwartungen abschwächende Inflation bestätigte zwar die |
Zinserwartungen der Anleger. Negative Unternehmensnachrichten |
dämpften aber die Stimmung. So steuerten Nike nach einem mauen |
Ausblick auf ihren größten Verlust seit mehr als zwei |
Jahrzehnten zu. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte lag |
gegen Mittag 0,1 Prozent höher bei 39.198 Punkten. Der breiter |
gefasste S&P 500 <.SPX> und der Index der Technologiebörse |
Nasdaq <.IXIC> pendelten bei 5487 beziehungsweise 17.860 Zählern |
um ihre Vortagesstände. |
Auf dem Weg zu einer Zinswende achten die Währungshüter der Notenbank Fed besonders auf die Preisentwicklung eines festen Warenkorbs, der auf die persönlichen Ausgaben der US-Konsumenten zugeschnitten ist. Der hieraus berechnete sogenannte PCE-Index legte im Mai wie von Experten erwartet nur noch um 2,6 Prozent zu, nachdem die Rate im April 2,7 Prozent betragen hatte. "Das ist ein perfekter Bericht - er gibt der Fed grünes Licht für Zinssenkungen im September und bereitet den Boden für eine Fortsetzung der gemäßigten Rhetorik, die wir hoffentlich bei der Juli-Sitzung hören werden", sagte Jay Woods, Anleihestratege bei Freedom Capital Markets.
Schlechte Nachrichten für Anleger kamen von Nike <NKE.N>. Der Sportartikelhersteller warnte überraschend vor einem Umsatzrückgang im Geschäftsjahr 2025. Die Aktien sackten um mehr als 18 Prozent ab. Damit droht ihnen ein Verlust von 27 Milliarden Dollar an Börsenwert. Aktien des Schuhverkäufers Foot Locker <FL.N> fielen im Sog um knapp vier Prozent. Lululemon <LULU.O> um 2,7 Prozent. "Die Nike-Aktie steht vor einem Aufenthalt in der sprichwörtlichen Strafbank, bis sich neue Produktinnovationen tatsächlich zu manifestieren beginnen und das Management das Vertrauen der Anleger zurückgewinnt", sagte Wedbush-Analyst Tom Nikic.
Im IT-Sektor sprangen Infinera <INFN.O> um mehr als 18 Prozent an. Der finnische Telekomausrüster Nokia übernimmt den Netzwerkhersteller für 2,3 Milliarden Dollar.
Aktien des schwedischen Elektrofahrzeugherstellers Polestar Automotive <PSNY.O> fielen um mehr als neun Prozent. Die maue Nachfrage nach teuren Elektroautos hat den schwedischen Autobauer tiefer in die roten Zahlen gedrückt. Der Nettoverlust weitete sich im vergangenen Jahr aus auf 1,17 Milliarden Dollar von 481,5 Millionen im Jahr 2022 aus.
Nach dem TV-Duell von Präsident Joe Biden und Herausforderer Donald Trump gut vier Monate vor der Wahl gingen Trump Media & Technology <DJT.O> und andere mit dem Ex-Präsidenten verbundene Aktien wie Phunware <PHUN.O> und Rumble <RUM.O> auf Berg- und Talfahrt. Nach anfänglichen deutlichen Kursgewinnen ging es zwischen 2,8 und 9,5 Prozent abwärts. Bei der TV-Debatte am Donnerstag lieferte Biden einen stockenden Auftritt ab, während sein Rivale ihn mit einer Reihe oft falscher Angriffe bombardierte.
Am Devisenmarkt trat der US-Dollar auf der Stelle. Unter Beobachtung steht weiter der Kursverfall des japanischen Yen <JPY=>, der zwischenzeitlich ein 38-Jahres-Tief markierte. Anleger spekulieren darauf, dass die japanischen Behörden schon bald am Devisenmarkt intervenieren könnten. Ein schwächerer Yen ist für japanische Exporteure ein Segen, bereitet den politischen Entscheidungsträgern jedoch Kopfschmerzen, da er die Importkosten erhöht, was den Inflationsdruck verstärkt.
(Bericht von Ankika Biswas und Lisa Mattackal, geschrieben von Anika Ross, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)