08. Nov (Reuters) - Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den ehemaligen Handelsbeauftragten Robert Lighthizer Insidern zufolge nicht darum gebeten, in die Handelsbehörde zurückzukehren. Ein anderslautender Bericht der "Financial Times" sei unwahr, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Die FT hatte unter Berufung auf Personen, die mit den Gesprächen im Trump-Übergangsteam vertraut sind, berichtet, Lighthizer sei gebeten worden, Trumps Handelspolitik vom Büro des US-Handelsbeauftragten aus zu leiten.
Lighthizer lehnte es ab, sich zu dem Bericht und zu den Beratungen innerhalb von Trumps Übergangsteam über Kabinettsposten zu äußern. Der langjährige Washingtoner Handelsanwalt war Berater während Trumps Wahlkampf 2024.
Lighthizer war in der ersten Amtszeit von Trump einer der führenden Köpfe bei der Verhängung hoher Zölle auf chinesische Importe und bei der Neuverhandlung des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (NAFTA) mit Mexiko und Kanada. Trump hat angekündigt, seine aggressive Handelsagenda aus seiner ersten Amtszeit mit pauschalen Zöllen von 10 Prozent auf importierte Waren und noch höheren Abgaben auf Einfuhren aus China und anderen Ländern weiter voranzutreiben.
Bundeskanzler Olaf Scholz warnte am Freitag nach dem informellen EU-Gipfel in Budapest vor einem Handelsstreit zwischen den USA und der Europäischen Union. Er halte nichts vom Protektionismus. Das Wachstum und die Stärke der USA seien auch darauf gegründet, dass es Handel in beide Richtungen gebe. Chinas oberster Gesandter in den USA hatte bereits am Donnerstag gewarnt, in Zoll- oder Handelskriegen gebe es keine Gewinner.
(Bericht von David Lawder, Costas Pitas, Steve Holland und Bipasha Dey. Geschrieben von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)