Tokio, 12. Jan (Reuters) - US-Präsident Joe Biden verzichtet vorerst auf die Vollstreckung einer Anordnung, bei der Nippon Steel sein 14,9 Milliarden Dollar schweres Übernahmeangebot für US Steel <X.N> zurückziehen muss. Das teilten die Unternehmen am Samstag (Ortszeit) mit. Der Aufschub soll den Gerichten Zeit geben, eine Klage zu prüfen, die die Unternehmen zuvor gegen Bidens Veto eingereicht hatten. Die Klage habe unter anderem zum Ziel, den Einspruch Bidens wegen "unrechtmäßiger politischer Einflussnahme" anzufechten.
Biden hatte die geplante Übernahme von US Steel durch Nippon Steel am 3. Januar aus Gründen der nationalen Sicherheit blockiert. Kritiker sehen die nationale Sicherheit der USA gefährdet und befürchten den Verlust von Arbeitsplätzen. Die mächtige Stahlarbeiter-Gewerkschaft United Steelworkers (USW) hat sich ebenso dagegen ausgesprochen wie der künftige US-Präsident Donald Trump. Um Bedenken zu zerstreuen, hatte Nippon Steel der US-Regierung weitreichende Zugeständnisse angeboten. Außerdem sollten alle Vereinbarungen zwischen US Steel und den Gewerkschaften Bestand haben.
Die Aktionäre von US Steel hatten im vergangenen Jahr mit großer Mehrheit für die Übernahme gestimmt.
(Bericht von Alex Alper und Michael Martina, geschrieben von Bettina Cosima Larrarte. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)