Nachricht
Berlin, 12. Jan (Reuters) - Der in der Ostsee havarierte Öltanker ist vor die Insel Rügen geschleppt worden. Die manövrierunfähige "Eventin" liege etwa drei Seemeilen vor Sassnitz, teilte das Havariekommando mit. Sie sei in der Nacht zum Sonntag mit mehreren Schleppern von ihrer ursprünglichen Position nördlich von Rügen auf die jetzige Position gebracht worden. Zwei Notschlepper hielten das Schiff sicher an Ort und Stelle. Das Wetter habe sich verbessert, der Wind solle über den Tag weiter nachlassen. Die Lage sei stabil. Zur Absicherung sei auch ein Mehrzweckschiff des Bundes vor Ort. Zudem befinde sich ein Schiff der Bundespolizei weiter in dem Seegebiet.
Der manövrierunfähige 274 Meter lange Tanker "Eventin", der 99.000 Tonnen Rohöl an Bord haben soll, fährt unter der Flagge Panamas. Außenministerin Annalena Baerbock hatte im Zusammenhang mit der Havarie Russland am Freitag scharf kritisiert. "Russland gefährdet unsere europäische Sicherheit nicht nur mit seinem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine, sondern auch mit durchtrennten Kabeln, verschobenen Grenzbojen, Desinformationskampagnen, GPS-Störsendern, und eben auch mit maroden Öltankern." Mit dem "ruchlosen Einsatz einer Flotte von rostigen Tankern" umgehe der russische Präsident Wladimir Putin "nicht nur die Sanktionen, sondern nimmt auch billigend in Kauf, dass der Tourismus an der Ostsee zum Erliegen kommt". Es sei Teil des "russischen Plans", solche Folgen billigend in Kauf zu nehmen.
(Bericht von Christian Rüttger mit Material von Andreas Rinke und Matthias Williams; redigiert von Sabine Ehrhardt Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)