04. Jul (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine, der seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 andauert. Zum Teil lassen sich Angaben nicht überprüfen.
20.51 Uhr - Das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja wird wieder mit Strom versorgt. Eine im Tagesverlauf unterbrochene externe Hochspannungsleitung sei wieder in Betrieb, teilt die von der Regierung in Moskau eingesetzte Verwaltung mit. Die Abläufe des Atomkraftwerks seien nicht gestört worden. Die sechs Reaktoren der Anlage - das größte AKW Europas - produzieren gegenwärtig keinen Strom.
19.45 Uhr - US-Präsident Donald Trump hat offenbar mit mehreren Staats- und Regierungschefs in Europa gesprochen. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni teilt am Abend mit, sie habe mit Trump telefoniert. Themen seien der Krieg in der Ukraine und die Zollverhandlungen EU/USA gewesen. Der US-Sender CNN berichtete, Trump habe zudem mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron gesprochen. Das US-Portal Axios berichtete, Trump habe am Freitag mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj telefoniert und diesem Hilfe bei der Flugabwehr zugesagt. Zuvor hatte ein Sprecher der Bundesregierung gesagt, Bundeskanzler Friedrich Merz habe bereits am Donnerstag mit Trump gesprochen und für weitere Waffenlieferungen an die Ukraine geworben.
18.01 Uhr - Das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja hat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zufolge die externe Stromversorgung verloren. Die Anlage werde nun über Notstrom-Dieselgeneratoren versorgt, teilt die IAEA mit. Es sei das neunte Mal während des Krieges und das erste Mal seit Ende 2023, dass die Anlage vom Netz getrennt worden sei. Der ukrainische Energieminister German Galuschtschenko macht Russland für die Zerstörung einer Stromleitung verantwortlich. Eine russische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor.
16.55 Uhr - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben an diesem Freitag mit US-Präsident Donald Trump über die Flugabwehr gesprochen. Er habe mit Trump auch über eine gemeinsame Rüstungsproduktion sowie gemeinsame Käufe und Investitionen beraten, erklärt Selenskyj auf Telegram. Die Ukraine hat die USA gebeten, ihr weitere Patriot-Raketen und -Systeme zu verkaufen, die sie für die Verteidigung ihrer Städte gegen die zunehmenden russischen Luftangriffe als entscheidend ansieht.
15.55 Uhr - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump haben dem Online-Portal Axios zufolge miteinander telefoniert. Beide hätten über die Eskalation der russischen Angriffe und die Lieferung von Flugabwehrsystemen beraten. Der Chef von Selenskyjs Stab im Präsidialamt, Andrij Jermak, teilt mit, es habe ein "wichtiges Gespräch zwischen Präsidenten" stattgefunden. Namen nennt er nicht. Allerdings war erwartet worden, dass Selenskyj und Trump an diesem Freitag miteinander telefonieren.
15.40 Uhr - Bundeskanzler Friedrich Merz hat einem Bericht des "Spiegel" am Donnerstag mit US-Präsident Donald Trump telefoniert, um für die Lieferung von Waffen an die Ukraine zu werben. Gegenstand des Gesprächs sei die Lage in der Ukraine, einschließlich der Stärkung der Luftverteidigung des Landes gewesen, schreibt der "Spiegel". Zudem hätten sich Merz und Trump zu Handelsfragen ausgetauscht. Zusagen machte der US-Präsident dem Vernehmen nach nicht.
12.14 Uhr - Russland und die Ukraine haben nach Angaben aus Moskau erneut Gefangene ausgetauscht. Das Verteidigungsministerium lässt offen, um wie viele Gefangene es geht. Die beiden Kriegsparteien haben in der Vergangenheit wiederholt Gefangene ausgetauscht, zuletzt am 26. Juni. Vereinbart worden war das bei Unterredungen in Istanbul.
10.15 Uhr - Bei Russlands nächtlichem Angriff auf Kiew ist nach Angaben Polens das Gebäude der Konsularabteilung der polnischen Botschaft beschädigt worden. Verletzte habe es dabei nicht gegeben, teilt Außenminister Radoslaw Sikorski mit. "Die Ukraine braucht dringend Mittel zur Luftverteidigung."
09.05 Uhr - Der nächtliche Luftangriff Russlands auf die Ukraine war nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj einer der größten des gesamten Kriegs. Selenskyj erklärt auf X, der Angriff sei "absichtlich massiv und zynisch" gewesen. "Russland zeigt abermals, dass es nicht die Absicht hat, Krieg und Terror zu beenden." Der ukrainische Präsident fordert erneut, den Druck auf Russland durch Sanktionen zu erhöhen. Die Luftwaffe bezifferte unterdessen das Ausmaß des jüngsten Angriffs: Das ganze Land wurde demnach mit insgesamt 539 Drohnen und elf Raketen angegriffen. Hauptziel sei die Hauptstadt Kiew gewesen. Von den insgesamt 550 Geschossen konnten im ganzen Land 478 abgefangen werden. Allerdings habe es entsprechend auch neun Raketen- und 63 Drohneneinschläge gegeben.
08.44 Uhr - Die Zahl der Verletzten nach dem schweren Luftangriff auf Kiew in der Nacht hat sich den Behörden zufolge auf mindestens 23 erhöht. Von ihnen müssten 14 im Krankenhaus behandelt werden, teilt der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt, Witali Klitschko, auf Telegram mit. Zuvor waren die Behörden von insgesamt 14 Verletzten ausgegangen. Bei dem Angriff gerieten den Angaben zufolge in weiten Teilen des Stadtgebiets Gebäude in Brand. Zeugen berichteten von einer Reihe von Explosionen und anhaltendem Einsatz der Luftabwehr. In den sozialen Medien wurden Videos verbreitet, auf denen Menschen auf der Flucht in Schutzräume sowie zerstörte Gebäude zu sehen waren. Auch Schienen-Infrastruktur in Kiew wurde dem ukrainischen Bahnbetreiber zufolge beschädigt.
07.43 Uhr - US-Präsident Donald Trump hat sich nach seinem jüngsten Telefonat mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin ernüchtert gezeigt. "Ich glaube nicht, dass er aufhören will, und das ist wirklich schlimm", sagt Trump mit Blick auf die Aussicht auf eine Waffenruhe in der Ukraine. Er sei sehr enttäuscht von dem Gespräch mit Putin. Am Freitag sei nun eine Unterredung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geplant, fügt Trump hinzu und bestätigt damit Berichte von Insidern.
07.10 Uhr - Russland meldet einen ukrainischen Drohnenangriff auf die Großstadt Sergijew Possad rund 70 Kilometer nordöstlich von Moskau. Bei dem Angriff sei eine Person verletzt und die Strominfrastruktur beschädigt worden, teilen die Regionalbehörden mit. Es habe mindestens vier Explosionen gegeben und in weiten Teilen der Stadt sei der Strom ausgefallen. Sergijew Possad gilt als wichtiges Zentrum der russisch-orthodoxen Kirche im Großraum Moskaus. Russlands Verteidigungsministerium teilt mit, dass in der Nacht 48 Drohnen aus der Ukraine über insgesamt fünf Regionen des Landes abgeschossen worden seien. In der südrussischen Region Rostow starb den Regionalbehörden zufolge eine Frau infolge eines ukrainischen Drohnangriffs. In derselben Nacht hat Russland, das im Februar 2022 in die Ukraine einmarschiert war, das Nachbarland erneut mit einem massiven Drohnenangriff überzogen. Dabei wurden nach ersten Erkenntnissen mindestens 14 Menschen verletzt.
05.55 Uhr - Den Behörden in Kiew zufolge hat Russland die ukrainische Hauptstadt die ganze Nacht über mit Drohnen angegriffen und dabei mindestens 14 Menschen verletzt. Bei den Angriffen wurden zudem Eisenbahninfrastruktur, Gebäude und Autos in der ganzen Stadt beschädigt und in Brand gesetzt. Die Angriffe erfolgten laut dem Bürgermeister Vitali Klitschko über acht Stunden hinweg und endeten kurz vor 5.00 Uhr morgens. In sechs der zehn Kiewer Bezirke beiderseits des Flusses Dnipro seien Schäden festgestellt worden, teilte Klitschko über die Nachrichten-App Telegram mit.
02.35 Uhr - Ganze Schwärme von russischen Drohnen haben die ukrainische Hauptstadt Kiew örtlichen Behörden zufolge bis in die frühen Morgenstunden des Freitags attackiert. Mehr als vier Stunden nach dem Auslösen des Luftalarms meldete Tymur Tkatschenko, Leiter der Militärverwaltung der Hauptstadt, Drohnenangriffe an 13 Orten in fünf Bezirken. "Die Angriffe gehen weiter", schrieb Tkatschenko auf Telegram. "Es sind sehr viele Ziele über Kiew. Wir bekämpfen russische Drohnen in allen Bezirken." Viele der Ziele seien Wohnhäuser gewesen, fügte er hinzu. Im Bezirk Svyatoshynskyi im Westen der Stadt seien zwei Brände ausgebrochen. Tkatschenko und der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko hatten zuvor von einem Feuer auf dem Dach eines 16-stöckigen Wohnhauses in einem nördlichen Vorort berichtet.
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