Kairo/Tel Aviv, 04. Jul (Reuters) - Auch nach der Antwort der radikal-islamischen Hamas auf den jüngsten Waffenruhe-Vorschlag der USA ist unklar, ob es nun bald zu einer Feuerpause im Gazastreifen kommen könnte. Die Hamas teilte am Freitagabend mit, sie habe in einem "positiven Geist" auf den US-Vorschlag reagiert. Die Hamas sei bereit, Gespräche über die Umsetzung der Vereinbarung aufzunehmen, die eine Freilassung der Geiseln und Verhandlungen über die Beendigung des Konflikts vorsehe. US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstag gesagt, Israel habe den Bedingungen für einen 60-tägigen Waffenstillstand zugestimmt.
"Die Bewegung hat den brüderlichen Vermittlern ihre Antwort übermittelt, die von einem positiven Geist geprägt ist", schrieb die Hamas auf ihrer Website. "Die Hamas ist bereit, mit aller Ernsthaftigkeit sofort in eine neue Verhandlungsrunde über den Mechanismus zur Umsetzung dieses Rahmens einzutreten." Von palästinensischer Seite hieß es, es gebe weiterhin Probleme mit der humanitären Hilfe, dem Grenzübergang Rafah nach Ägypten und einem klaren Zeitplan für den Abzug israelischer Truppen.
Trump hatte am Dienstag erklärt, Israel habe "den notwendigen Bedingungen für den Abschluss" eines 60-tägigen Waffenstillstands zugestimmt. In diesem Zeitraum sollten dann Anstrengungen unternommen werden, um den Krieg in der palästinensischen Enklave zu beenden. Die USA sind ein enger Verbündeter Israels. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich noch nicht zu Trumps Worten geäußert. Beide waren in der Vergangenheit immer mal wieder nicht einer Meinung. Netanjahu hat wiederholt gefordert, die Hamas müsse entwaffnet werden. Eine Debatte darüber hat die Hamas bislang abgelehnt.
Netanjahu wird sich am Montag in Washington mit Trump treffen. Trump hat erklärt, er werde Netanjahu "sehr entschieden" auf die Notwendigkeit eines raschen Waffenstillstands im Gazastreifen hinweisen.
(Bericht von Alexander Cornwell in Tel Aviv, Nidal al-Mughrabi in Kairo, Hatem Khaled in Gaza und Howard Goller in New York. Geschrieben von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)