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11.11.2024 /15:46:10
IG Metall hofft nach Warnstreiks auf Einigung in Nacht-Sitzung

München, 11. Nov (Reuters) - Mit weiteren Warnstreiks hat die IG Metall ihre Mitglieder auf die möglicherweise entscheidende Verhandlungsrunde im Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie eingestimmt. Mehr als 70.000 Gewerkschafter demonstrierten am Montag für die Forderung der IG Metall nach sieben Prozent höheren Entgelten oder legten für einige Stunden die Arbeit nieder. Schwerpunkte waren die Bezirke Bayern und Küste, deren Verhandlungsführer am Abend (16.30 Uhr) in einem Hamburger Nobelhotel gemeinsam mit den Arbeitgeberverbänden die Chancen auf eine Einigung für die 3,9 Millionen Beschäftigten der Branche ausloten wollen. Die Verhandlungen könnten sich bis in die Nacht ziehen. Auch die Spitzen der IG Metall und des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Christiane Benner und Stefan Wolf, sind vor Ort.

Allein in Bayern legten zeitweise 43.000 Metall-Beschäftigte aus 117 Betrieben die Arbeit nieder, wie die Gewerkschaft mitteilte. Mit 15.000 waren die meisten bei einer Großdemonstration beim Autobauer Audi <VOWG_p.DE> in Ingolstadt. In München gab es zwei Demonstrationszüge mit jeweils 4500 Teilnehmern bei BMW <BMWG.DE> sowie bei MAN Truck & Bus <8TRA.DE>, MTU <MTXGn.DE> und anderen Unternehmen. "Jeder hat gesehen, dass die Beschäftigten auch bereit für schärfere Streikmaßnahmen sind, wenn es sein muss", sagte der bayerische Bezirksleiter und Verhandlungsführer Horst Ott. Für den Fall, dass die Gespräche in Hamburg scheitern, hat die Gewerkschaft mit 24-Stunden-Streiks gedroht.

Bei einer Kundgebung auf dem Hamburger Fischmarkt sagte IG-Metall-Chefin Christiane Benner, die Gewerkschaft sei bestrebt und vorbereitet, "hier und heute eine Lösung zu finden". In den vergangenen Wochen habe es viele Sondierungsrunden gegeben, "die den Willen zur Einigung auf beiden Seiten deutlich gemacht haben", sagte Küste-Bezirksleiter Daniel Friedrich. Allerdings liege man beim Geld, der zentralen Frage, weit auseinander. Die Arbeitgeber haben bisher eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 3,6 Prozent in zwei Stufen angeboten, bei einer Laufzeit von zwei Jahren und drei Monaten. Der erste Schritt soll dabei erst im Juli 2025 erfolgen.

Die Verhandlungsführerin der bayerischen Arbeitgeber, Angelique Renkhoff-Mücke, hatte die Chancen auf eine Einigung am Freitag auf etwas über 50 Prozent taxiert. "Wir müssen beide über ein Stöckchen springen, vielleicht ist es aber auch ein großer Stock."

(Bericht von Alexander Hübner. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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