Singapur/Zürich, 04. Jul (Reuters) - Singapurs Finanzaufsicht MAS hat sechs Banken und drei weiteren Finanzfirmen im größten Geldwäscheskandal des Stadtstaates Millionenstrafen aufgebrummt. Insgesamt müssen die Geldhäuser 27,45 Millionen Singapur-Dollar (entsprechend 21,5 Millionen US-Dollar) auf den Tisch legen, wie die Behörde am Freitag mitteilte. Prominent vertreten sind Schweizer Institute. Die Strafe für die UBS <UBSG.S> beläuft sich auf drei Millionen Singapur-Dollar, dazu kommen weitere 5,8 Millionen für die 2023 übernommene Credit Suisse. Die Credit Suisse muss damit die höchste Strafe aller Institute schultern. Gegen Julius Bär <BAER.S> wurde eine Zahlung von 2,4 Millionen Singapur-Dollar verhängt, gegen die liechtensteinische LGT eine von einer Million.
In dem Fall ging es um mehr als drei Milliarden Singapur-Dollar an illegalen Vermögenswerten, die beschlagnahmt wurden, nachdem im August 2023 bei einer Reihe von Razzien zehn Ausländer festgenommen worden waren. Die zehn Geldwäscher waren zu Haftstrafen zwischen 13 und 17 Monaten verurteilt worden. Sie wurden abgeschoben und dürfen nach Ablauf ihrer Strafe nicht mehr nach Singapur einreisen. Die Kriminellen hatten Geld aus Betrügereien im Ausland und Online-Glücksspielen auf Bankkonten in Singapur deponiert und einen Teil des Geldes für Immobilien, Autos, Handtaschen und Schmuck ausgegeben.
Die MAS machte den Geldhäusern Mängel bei der Risikobewertung der Kunden, bei der Rückverfolgung der Herkunft der Kundenvermögen sowie bei der Überwachung und Weiterverfolgung verdächtiger Transaktionen aus. "Die Finanzinstitute haben damit begonnen, die Mängel zu beheben, und die MAS wird ihre Fortschritte genau beobachten," so die Behörde.
Die UBS erklärte, die Bank habe vollumfänglich mit den Behörden zusammengearbeitet, um die Angelegenheit zu klären. Ähnlich äußerte sich Bär, die zudem erklärte: "Wir haben konkrete Schritte unternommen, um unsere Prozesse und unser Rahmenwerk zur Geldwäschebekämpfung zu stärken." LGT erklärte, sie werde sich weiterhin für die Bekämpfung von Geldwäsche und die Wahrung der Integrität des Finanzsystems in Singapur einsetzen.
(Bericht von Jun Yuan Yong und Oliver Hirt. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)