05. Jan (Reuters) - Ukrainische Streitkräfte haben am Sonntag eine Offensive in der umkämpften russischen Grenzregion Kursk gestartet. Das russische Verteidigungsministerium erklärte dazu, zwei Angriffe seien zurückgeschlagen worden. Artillerie und Luftwaffe hätten die Angreifer besiegt, hieß es. Reuters konnte die Angaben zunächst nicht überprüfen. Berichte einflussreicher russischer Kriegsblogger signalisierten derweil, dass der jüngste ukrainische Angriff die russischen Streitkräfte in die Defensive gedrängt habe. Es fänden Artillerie- und Kleinwaffengefechte statt, und die Ukraine nutze westliche Panzerfahrzeuge, um große Mengen Infanterie heranzuschaffen, hieß es in einem Bericht.
Dem Verteidigungsministerium in Moskau und Bloggern zufolge konzentrierten sich die Kämpfe nördlich einer Autobahn, die von Sudscha nahe der Grenze nach Kursk führt, der Hauptstadt der Region. Doch ein Blogger, Juri Podoljak, erklärte, dies sei höchstwahrscheinlich ein ukrainisches Ablenkungsmanöver, möglicherweise um einen Angriff auf Gluschkowo weiter westlich vorzubereiten.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Samstag gesagt, russische und nordkoreanische Einheiten hätten bei Kämpfen in Kursk schwere Verluste erlitten. "Bei den Kämpfen gestern und heute in der Nähe eines einzigen Dorfes, Machnowka, in der Region Kursk, hat die russische Armee bis zu einem Bataillon nordkoreanischer Infanteristen und russischer Fallschirmjäger verloren", sagte er in seiner abendlichen Videoansprache, ohne Zahlen zu nennen. Ein Bataillon besteht in der Regel aus mehreren hundert Soldaten.
Ukrainischen und westlichen Einschätzungen zufolge wurden rund 11.000 Soldaten von Russlands Verbündetem Nordkorea in der Region Kursk stationiert, um die russischen Streitkräfte zu unterstützen. Russland hat ihre Anwesenheit weder bestätigt noch dementiert.
(Bericht von Mark Trevelyan und Lucy Papachristou, Mitarbeit von Olena Harmash, Ron Popeski und Oleksandr Kozhukhar, geschrieben von Klaus Lauer. - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)