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23.01.2025 /18:41:00
FOKUS 2-Börsenrally nimmt mit Trump-Rede Fahrt auf - Nächster Dax-Rekord

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Leitindex mit erneutem Rekordhoch

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Experten warnen vor Übertreibungen

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Trumps Rede in Davos heizt Rally weiter an

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Puma nach Zahlen auf Talfahrt

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Salzgitter steigen nach Offerte
 
(Neu: Schlusskurse)
Frankfurt, 23. Jan (Reuters) - Die Rekordjagd am
deutschen Aktienmarkt hat am Donnerstag angesichts der Rede von
US-Präsident Donald Trump auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos
weiter Fahrt aufgenommen. Der Dax <.GDAXI> erreichte ein
Rekordhoch von 21.423,02 Punkten und ging 0,7 Prozent höher bei
21.411 Zählern aus dem Handel. Der EuroStoxx50 <.STOXX50E> stieg
um 0,2 Prozent. Ein ähnliches Bild gab es an den US-Börsen. Die
Aussicht auf eine wirtschaftsfreundliche Politik Trumps bewegt
die Börsen seit Monaten an. Trump bekräftigte in seiner per
Video-Übertragung gehaltenen Davos-Rede seine "America
First"-Politik. Er wolle Zölle erheben, die Inflation bekämpfen,
Steuern senken und für sinkende Zinsen sorgen.

Einige Experten sehen den von Rekord zu Rekord eilenden Dax mittlerweile als massiv überkauft an. "Eine Korrektur zurück unter die 21.000er Marke wäre gesund", sagte Jürgen Molnar von RoboMarkets. Die Luft werde zunehmend dünner. Ein Teil der Anleger warte darauf, um günstiger in den Markt zu kommen, sagte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst bei CMC Markets. "Der andere Teil wartet auf die nächsten, vielleicht positiven Impulse, die in der kommenden Woche zum einen von den ersten Quartalsberichten der 'Glorreichen Sieben' und zum anderen von den Notenbanksitzungen in Washington und Frankfurt kommen könnten."

ÖLPREISE FALLEN NACH TRUMP-ANKÜNDIGUNG

Trump kündigte zudem an, er werde die Regierung von Saudi-Arabien und die Organisation erdölexportierenden Staaten Opec auffordern, den Ölpreis zu senken. Das könne seiner Ansicht nach den Russland-Ukraine-Krieg beenden. Die Ölpreise drehten nach den Aussagen ins Minus. Die Nordseesorte Brent <LCoc1> stand 0,8 Prozent im Minus bei 78,38 Dollar je Fass. Das Ölkartell und seine Verbündeten hat sich seit rund einem Jahr zu freiwilligen Produktionsdrosselungen verpflichtet, um sinkende Preise zu verhindern. Eigentlich sollten diese schon ausgelaufen sein, allerdings wurden die Maßnahmen bereits mehrfach verlängert.

Der US-Dollar-Index <.DXY> verlor 0,1 Prozent auf 108,20 Punkte. Der Goldpreis <XAU=> gab seine Gewinne ab und notierte bei 2753 Dollar je Feinunze. Bitcoin <BTC=> legte 0,7 Prozent auf 104.804 Dollar zu. Trump sagte in Davos, Amerika werde die weltweite Hauptstadt für Künstliche Intelligenz und Kryptowährungen.

OFFERTE FÜR SALZGITTER - PUMA NACH ZAHLEN IM FREIEN FALL

Zu den größten Gewinnern am Aktienmarkt gehörten Finanzwerte. Der europäische Branchensektor <.SX7E> kletterte um zwei Prozent. An der Börse Stockholm rückten Titel der Swedbank um rund vier Prozent vor. Die Aussicht auf eine deutliche Dividendenanhebung und ein überraschend hoher Quartalsgewinn erfreuten die Anleger.

Bei Technologiewerten machten Investoren Kasse. Der Sektorindex <.SX8P> verlor 1,5 Prozent. Die von Trump verkündeten Investitionen großer US-Konzerne in Künstliche Intelligenz hatten die Tech-Aktien zuletzt nach oben getrieben. Größter Dax-Gewinner waren mit einem Plus von 6,6 Prozent erneut Siemens Energy <ENR1n.DE>, die sich von der KI-Offensive massiven Rückenwind erhoffen.

Übernahmefieber brach bei Anlegern von Salzgitter <SZGG.DE> aus: die Papiere zogen um 5,7 Prozent auf 16,63 Euro an. Ein Konsortium um den Großaktionär GP Günter Papenburg ein nicht bindendes Angebot in Höhe von 18,50 Euro pro Aktie für den Stahlkonzern vor. Salzgitter kündigte an, die Offerte einschließlich des Preises zu prüfen.

Anleger straften Puma <PUMG.DE> nach enttäuschenden Geschäftszahlen ab. Die Aktien rauschten um 22,8 Prozent nach unten. 2024 steigerte die weltweite Nummer drei hinter Nike <NKE.N> und Adidas <ADSGn.DE> den Umsatz währungsbereinigt zwar, das Ergebnis vor Steuern und Zinsen stagnierte jedoch bei 622 Millionen Euro. Nach den sehr guten Adidas-Zahlen seien einige Investoren wohl auf dem falschen Fuß erwischt worden, sagte ein Händler. Adidas hatte seine eigenen, schon dreimal nach oben geschraubten Erwartungen für 2024 übertroffen.

(Bericht von Anika Ross und Daniela Pegna, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com) ((daniela.pegna@thomsonreuters.com; Reuters Messaging:

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