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23.01.2025 /19:44:13
FOKUS 3-Trump-Euphorie und Bilanzen heizen Rekordjagd an Wall Street an

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US-Börsen bleiben auf Erfolgsspur

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S&P 500 auf Rekordhoch

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Trump-Aussagen kommen gut an

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GE Aerospace nach Ausblick gefragt

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Gewinn von Elevance besser als erwartet
 
(Neu: Fokus auf USA)
Frankfurt, 23. Jan (Reuters) - Anleger an der Wall
Street bleiben angesichts wirtschaftsfreundlicher Töne von
Präsident Donald Trump und starker Firmenbilanzen in Kauflaune.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stand am Donnerstag
gegen Mittag 0,8 Prozent höher bei 44.526 Punkten. Der breiter
gefasste S&P 500 <.SPX> gewann 0,3 Prozent auf ein Rekordhoch von
6104 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq <.IXIC>
verlor 0,2 Prozent auf 19.974 Punkte.

Trump bekräftigte in einer Rede per Video auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos seine "America First"-Politik. Er wolle die Inflation bekämpfen, Steuern senken, Bürokratie abbauen und für sinkende Zinsen sorgen. Gleichzeitig warb Trump für Investitionen von in- und ausländischen Konzernen in den USA. Wer dort nicht produziere, müsse mit Zöllen rechnen, sagte er.

Insgesamt hatten Börsianer im Zuge seines Amtsamtritts mit drastischeren Ankündigungen gerechnet. Ausgestanden ist das Thema aber nicht: die Einführung von Zöllen könnte einen globalen Handelskrieg heraufbeschwören, den Preisdruck verstärken und das Tempo der geldpolitischen Lockerung der US-Notenbank verlangsamen, fürchten Investoren.

ÖLPREISE FALLEN NACH TRUMP-ANKÜNDIGUNG

Trump kündigte zudem an, er werde die Regierung von Saudi-Arabien und die Organisation erdölexportierenden Staaten Opec auffordern, den Ölpreis zu senken. Das könne seiner Ansicht nach den Russland-Ukraine-Krieg beenden. Die Ölpreise drehten nach den Aussagen ins Minus. Die Nordseesorte Brent <LCoc1> stand 0,8 Prozent im Minus bei 78,38 Dollar je Fass. US-Leichtöl WTI <Clc1> verlor 0,9 Prozent auf 74,78 Dollar je Fass. Das Ölkartell und seine Verbündeten hat sich seit rund einem Jahr zu freiwilligen Produktionsdrosselungen verpflichtet, um sinkende Preise zu verhindern. Eigentlich sollten diese schon ausgelaufen sein, allerdings wurden die Maßnahmen bereits mehrfach verlängert.

Der US-Dollar-Index <.DXY> verlor angesichts der Trump-Aussagen zu sinkenden Zinsen 0,3 Prozent auf 107,93 Punkte. Der Goldpreis <XAU=> gab seine Gewinne weitestgehend ab und notierte bei 2753 Dollar je Feinunze. Bitcoin <BTC=> legte 1,8 Prozent auf 105.937 Dollar zu. Trump sagte in Davos, Amerika werde die weltweite Hauptstadt für Künstliche Intelligenz und Kryptowährungen.

GEWINNMITNAHMEN BEI TECHS - STARKE BILANZEN BEFLÜGELN

Am Aktienmarkt waren Finanzwerte gefragt. Der Branchenindex gewann 0,7 Prozent und erreichte eine neue Bestmarke. Bei Technologiewerten machten einige Anleger Kasse. Die von Trump angekündigten Milliardeninvestitionen großer US-Konzerne in Künstliche Intelligenz (KI) hatte die Kurse zuletzt hochgetrieben. Aktien von Nvidia  <NVDA.O> gaben ein Prozent ab, Microsoft <MSFT.O> notierten 0,7 Prozent schwächer.

Zu den größten Gewinnern am Aktienmarkt gehörten GE Aerospace <GE.N> mit einem Plus von 6,7 Prozent. Das Unternehmen rechnet aufgrund der robusten Nachfrage im Ersatzteilemarkt mit einem überraschend hohen Gewinn für 2025.

Erleichterung nach einem höher als erwartet ausgefallenen Quartalsgewinn des US-Krankenversicherers Elevance <ELV.N> beflügelte den gesamten Sektor. Elevance-Titel kletterten um zwei Prozent. Rivalen wie Humana <HUM.N>, Centene <CNC.N>, UnitedHealth <UNH.N> und CVS <CVS.N> zogen um bis zu 2,5 Prozent an. Elevance verdiente dank überraschend niedriger Ausgaben für die medizinische Versorgung der Kunden mehr als gedacht.

Eine Prognosesenkung machte hingegen dem US-Computerspiele-Entwickler Electronic Arts <EA.O> zu schaffen. Die Titel rutschten um knapp 17 Prozent ab. Das Unternehmen aus Kalifornien erwartet nun für das laufende Geschäftsjahr Nettobuchungen zwischen sieben und 7,15 Milliarden Dollar. Zuvor war es von 7,5 bis 7,8 Milliarden ausgegangen.

(Bericht von Johann M Cherian, Sukriti Gupta, geschrieben von Anika Ross. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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