Sydney/Singapur/Tokio, 07. Jul (Reuters) - Zum Wochenauftakt sind die Börsen in Asien am Montag im frühen Handel abgerutscht. Die Anleger zeigten sich verwirrt, nachdem zunächst US-Finanzminister Scott Bessent ein neues Deadline-Datum für den Abschluss von Handelsabkommen mit den USA verkündete. Bestätigt wurde kurz danach auch von US-Präsident Donald Trump, dass die von ihm angedrohten höheren Einfuhrzölle für alle Länder ohne Abkommen mit den USA ab dem 1. August in Kraft treten sollen. "Der Markt wartete auf Details zu den US-Zöllen. Die Anleger wollten sich von Aktienkäufen fernhalten, bis die Details klar sind", sagte Shoichi Arisawa, General Manager der Investment Research-Abteilung bei IwaiCosmo Securities. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index <.N225> 0,5 Prozent auf 39.628,41 Punkte nach, und der breiter gefasste Topix notierte 0,4 Prozent niedriger bei 2.815,36 Zählern. Die Börse Shanghai blieb fast unverändert bei 3.468,82 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,5 Prozent auf 3.963,50 Punkte.
Trump kündigte außerdem an, dass er Zollbriefe mit der Ankündigung höherer Zölle an alle Länder, mit denen die USA noch kein Abkommen geschlossen haben, verschickt habe und diese am Montag ankommen würden. Da bisher nur sehr wenige Handelsabkommen abgeschlossen wurden, hatten Analysten bereits vermutet, dass der Termin von Seiten der USA verschoben werden könnte. "Diese erneute Eskalation der Handelsspannungen kommt zu einem Zeitpunkt, wo sich wichtige Handelspartner, darunter die EU, Indien und Japan, vermutlich in entscheidenden Phasen bilateraler Verhandlungen befinden", so die Analysten der ANZ in einer Notiz. "Wenn die gegenseitigen Zölle in ihrer ursprünglichen Form eingeführt oder sogar ausgeweitet werden, glauben wir, dass dies die Abwärtsrisiken für das US-Wachstum verstärken und die Aufwärtsrisiken für die Inflation erhöhen wird", erklärten sie weiter.
Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,1 Prozent auf 144,75 Yen <JPY=> und legte leicht auf 7,1713 Yuan <CNY=> zu. Zur Schweizer Währung notierte rückte er etwas auf 0,7943 Franken <CHF=> vor. Parallel dazu blieb der Euro <EUR=> fast unverändert bei 1,1769 Dollar und zog leicht auf 0,9349 Franken <EURCHF=> an.
Die Ölpreise sind am Montag um mehr als ein Prozent gesunken, nachdem die OPEC+ die Märkte mit einer unerwartet starken Erhöhung der Fördermenge im August überrascht hatte. Dies schürte die Sorge vor einem Überangebot. Die Organisation der erdölexportierenden Länder und ihre Verbündeten, eine Gruppe, die als OPEC+ bekannt ist, einigten sich am Samstag darauf, die Produktion im August um 548.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. "Die Produktionssteigerung steht eindeutig für einen aggressiveren Wettbewerb um Marktanteile und eine gewisse Toleranz gegenüber dem daraus resultierenden Preis- und Ertragsrückgang", so Tim Evans von Evans Energy in einer Mitteilung. Am Rohstoffmarkt verbilligte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,8 Prozent auf 67,77 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI <CLc1> notierte 1,5 Prozent schwächer bei 65,95 Dollar.
Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte sich am Donnerstag mit einem Plus von 0,8 Prozent bei 44.828,53 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 <.SPX> gewann 0,8 Prozent auf 6.279,35 Zähler, und der technologielastige Nasdaq <.IXIC> zog um 1,0 Prozent auf 20.601,10 Stellen an.
(Bericht von Wayne Cole, Junko Fujita und Florence Tan, geschrieben von Alexandra Falk. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)