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Düsseldorf, 01. Okt (Reuters) - Das Bundeskartellamt hat nach einer Sektoruntersuchung mehr Wettbewerb bei öffentlich zugänglichen Ladesäulen für Elektrofahrzeuge gefordert. "Der Wettbewerb bei der Versorgung mit Ladestrom funktioniert vielerorts nicht richtig", sagte Kartellamts-Präsident Andreas Mundt am Dienstag. Zahlreiche Städte und Kommunen hätten geeignete öffentliche Flächen für Ladesäulen überwiegend oder sogar ausschließlich an das eigene kommunale Stadtwerk oder einzelne Anbieter vergeben. Dadurch gebe es in vielen lokalen Märkten nur sehr wenige Anbieter von Ladesäulen und Ladestrom. Dadurch hätten die Verbraucher kaum eine Auswahl. Die Gefahr höherer Preise steige, weil marktmächtige Anbieter keine Konkurrenz befürchten müssten.
"Ein kartellbehördliches Einschreiten kann nur von Einzelfall zu Einzelfall geprüft werden", betonte Mundt. In der Breite könnten Wettbewerbsverbesserungen durch strengere gesetzliche Vorgaben erzielt werden. Die Vergabe öffentlicher Flächen solle befristet sein und in einem transparenten und diskriminierungsfreien Verfahren erfolgen. Auch staatliche Fördermittel müssten grundsätzlich diskriminierungsfrei vergeben werden.
Die Erweiterung des E-Ladenetzes spielt eine wichtige Rolle bei der Energiewende. Dem Stromlobbyverband BDEW zufolge kamen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 16.063 öffentliche Ladepunkte hinzu. Die Gesamtzahl der Ladepunkte in Deutschland sei dadurch auf 134.226 gestiegen. Allerdings schwächelt die Nachfrage nach E-Autos.
(Bericht von Tom Käckenhoff, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)