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01.10.2024 /12:45:28
Chinesin wegen Spionage verhaftet - Verbindung zu Fall von AfD-Mann Krah

Berlin, 01. Okt (Reuters) - Die Bundesanwaltschaft hat eine Chinesin wegen mutmaßlicher Spionage in Leipzig festnehmen lassen. Zudem seien die Wohnung und der Arbeitsplatz der beschuldigten Yaqi X. durchsucht worden, teilte die oberste deutsche Anklagebehörde in Karlsruhe am Dienstag mit. Dabei gibt es Verbindungen zum mutmaßlichen Spionagefall im Umfeld des AfD-Europaabgeordneten Maximilian Krah.

Yaqi X. sei der geheimdienstlichen Agententätigkeit für einen chinesischen Geheimdienst dringend verdächtig, teilte die Bundesanwaltschaft weiter mit. Sie habe für ein Dienstleistungsunternehmen im Bereich Logistik unter anderem am Flughafen Leipzig/Halle gearbeitet. Von Mitte August 2023 bis Mitte Februar 2024 habe sie einem Mitarbeiter eines chinesischen Geheimdienstes, dem bereits verhafteten Jian G., wiederholt Informationen zu Flügen, Fracht und Passagieren des Flughafens übergeben.

Jian G. war Ende April in Dresden wegen des Verdachts der Spionage für China festgenommen worden. Er arbeitete seit 2019 für den AfD-Politiker Krah, gegen den die Generalstaatsanwaltschaft Dresden Vorermittlungen wegen Berichten über Zahlungen aus Russland und China aufgenommen hatte. Krah streitet die Vorwürfe sowie eine Verbindung zu chinesischen Geheimdiensten ab. Das EU-Parlament suspendierte Jian G. unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe.

Die jetzt festgenommene Chinesin soll Jian G. insbesondere Informationen über den Transport von Rüstungsgütern sowie Personen mit Verbindungen zu einem deutschen Rüstungsunternehmen beschafft haben. Die Frau wurde den Angaben zufolge am Montag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihr den Haftbefehl eröffnete und den Vollzug der Untersuchungshaft anordnete.

(Bericht von Alexander Ratz Redigiert von Kerstin Dörr Bei Rückfragen wenden Sie sich an berlin.newsroom@tr.com)

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