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01.10.2024 /13:24:03
Rehn (EZB) - Sehe mehr Gründe für Zinssenkung im Oktober

Helsinki, 01. Okt (Reuters) - Im Zuge der nachlassenden Inflation im Euroraum hält EZB-Ratsmitglied Olli Rehn eine weitere, rasche Zinssenkung der Europäischen Zentralbank für durchaus angemessen. "Jüngste Statistikdaten haben eine weitere Bestätigung dafür geliefert, dass sich die Inflation verlangsamt", sagte der Chef der finnischen Zentralbank am Dienstag. "Meiner Ansicht nach bedeutet dies, dass es nun mehr Gründe gibt, eine Zinssenkung bei unserer Sitzung im Oktober zu rechtfertigen." Die jüngste Abschwächung der Wachstumsaussichten der Euro-Zone gebe ebenfalls den Ausschlag in die gleiche Richtung, fügte Rehn hinzu.

"Wir sollten die Daten jedoch genau beobachten und wie immer eine umfassende Analyse machen, bevor wir Entscheidungen treffen", sagte Rehn, der Mitglied im EZB-Rat ist. Dieser werde von Sitzung zu Sitzung über das Tempo und das Ausmaß weiterer Zinssenkungen entscheiden. Die Inflationsrate im Währungsraum werde sich im Laufe des nächsten Jahres auf dem Zielwert der EZB von zwei Prozent stabilisieren.

Die Jahresteuerung in der Euro-Zone sank im September auf 1,8 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit gut drei Jahren. Damit verdichten sich die Signale, dass die EZB bereits im Oktober ihre Geldpolitik weiter lockern und den Leitzins erneut senken dürfte. Denn die Teuerung liegt nun erstmals seit Mitte 2021 unter der Zielmarke von zwei Prozent, die die EZB mittelfristig als ideal für die Konjunktur im Euroraum sieht.

Vor Rehn hatte bereits EZB-Präsidentin Christine Lagarde signalisiert, dass die EZB im Oktober bei den Zinsen nachlegen könnte und dies ebenfalls mit der sinkenden Inflation begründet. "Die jüngsten Entwicklungen stärken unsere Zuversicht, dass die Inflation zeitnah wieder auf das Zielniveau zurückkehren wird", sagte Lagarde am Montag bei einer Anhörung im Europa-Parlament in Brüssel. "Wir werden das bei unserer nächsten geldpolitischen Sitzung im Oktober berücksichtigen."

(Bericht von Anne Kauranen, geschrieben von Klaus Lauer; redigiert von Christian Rüttger - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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