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18.09.2024 /22:44:16
FOKUS 4-US-Börsen schließen trotz deutlicher Zinssenkung im Minus

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Fed wagt großen Schritt nach unten

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Nasa-Auftrag beflügelt Intuitive Machines
 
(Neu: Zinssenkung, Powell, US-Schlusskurse)
Frankfurt/New York, 18. Sep (Reuters) - Trotz der
deutlichen Zinssenkung der US-Notenbank Fed am Mittwoch haben
die US-Börsen am Mittwoch nach einem volatilen Handel leicht im
Minus geschlossen. Der US-Standardwerteindex Dow Jones
ging 0,2 Prozent tiefer auf 41.503 Punkten aus dem Handel. Der
technologielastige Nasdaq <.IXIC> gab 0,3 Prozent auf 17.573
Zähler nach. Der breit gefasste S&P 500 <.SPX> büßte 0,3 Prozent
auf 5618 Stellen ein. Kurz nach der Senkung der Leitznsen um 50
Basispukte hatten die Marktbarometer zunächst zugelegt.

Die US-Notenbank geht die Zinswende mit einem ungewöhnlich großen Schritt an und will die Geldpolitik weiter lockern. Erstmals seit Anfang des Jahrzehnts wurde der Schlüsselsatz am Mittwoch gesenkt - und dies sogleich um einen halben Prozentpunkt. Er liegt nunmehr in der Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent. Manche Händler hatten auf einen solchen XL-Schritt spekuliert. US-Notenbankchef Jerome Powell machte klar, dass die Währungshüter angesichts der Fortschritte an der Inflationsfront und einer Abkühlung des Arbeitsmarkts die kräftige Senkung für "die richtige Sache" hielten. Doch sei dies nicht "das neue Tempo" auf dem Zinspfad nach unten. Vielmehr werde sich die Notenbank flexibel von Sitzung zu Sitzung weiterbewegen.

Ein Börsianer erklärte die Kursabschläge damit, dass die Nachrichten schon eingepreist seien. "Es ist für mich erstaunlich, dass die Märkte, selbst wenn sie bekommen, was sie scheinbar wollen, sofort mehr wollen", sagte Steve Sosnick, Chefmarktstratege bei Interactive Brokers. "Es ist wichtig festzuhalten, dass die Aktien nicht nach oben schießen (zumindest noch nicht), nachdem sie bekommen haben, was sie wollten. Nach sieben Tagen in Folge mit steigenden Kursen waren viele gute Nachrichten schon eingepreist."

NIEDRIGERE ZINSEN HELFEN VERMÖGENSVERWALTERN

Bei den Einzelwerten wanderten Vermögensverwalter in die Depots, da niedrigere Zinsen die Kreditnachfrage und die Geschäftstätigkeit ankurbeln dürften. Papiere von BlackRock <BLK.N> und Invesco <IVZ.N> zogen bis zu zwei Prozent an. Die Vermögensverwalter hatten in den letzten Jahren mit schwächeren Mittelzuflüssen zu kämpfen, da die hohen Zinsen die Attraktivität von weniger riskanten Anlagen wie Bargeld erhöhten.

Ein milliardenschwerer Vertrag mit der Nasa beflügelte das US-Raumfahrtunternehmen Intuitive Machines <LUNR.O>. Die Aktien stiegen zeitweise um 43 Prozent auf den höchsten Stand seit Februar. Am Ende stand noch ein Plus von gut 38 Prozent. Im Rahmen der Partnerschaft sollen der US-Raumfahrtbehörde Kommunikations- und Navigationsdienste zur Unterstützung des Mondforschungsprogramms "Artemis" bereitgestellt werden.

Aktien von US Steel <X.N> stiegen um 1,5 Prozent. Der Stahlhersteller und der japanische Konkurrent Nippon Steel bemühen sich um eine Genehmigung ihrer Milliardenfusion. Nachdem das Weiße Haus Verzögerungen signalisiert hatte, will die zuständige Behörde für nationale Sicherheit Insidern zufolge den Unternehmen erlauben, ihren Antrag erneut einzureichen. Dies verzögert eine Entscheidung über die politisch heikle Fusion bis nach den US-Präsidentschaftswahlen am 5. November.

(Bericht von Johann M Cherian und Purvi Agarwal, geschrieben von Anika Ross, Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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