Kairo/Washington, 07. Jul (Reuters) - Irans Präsident Massud Peseschkian hat sich unter Berufung auf das geistliche Oberhaupt des Landes offen für Investitionen aus den USA gezeigt. Ajatollah Ali Chamenei habe in einem Gespräch erklärt, dass US-Investoren in die Islamische Republik kommen könnten und es "keine Hindernisse für ihre Aktivitäten" geben würde, erklärte Peseschkian am Montag auf dem Kurznachrichtendienst X. "Leider ist es Israel, das keinen Frieden in der Region zulässt", schrieb er weiter. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt, eine Stellungnahme der US-Regierung lag nicht vor.
Etwa zeitgleich wurde ein Interview von Peseschkian mit dem US-Publizisten Tucker Carlson veröffentlicht, das am Samstag geführt worden sein soll. "Ich bin der Überzeugung, dass wir unsere Differenzen und Konflikte mit den USA sehr leicht durch Dialog und Gespräche beilegen könnten", sagte er. Nach den Angriffen der USA und Israels auf sein Land werde es jedoch ein Problem mit dem Vertrauen geben. "Wie sollen wir den USA wieder vertrauen?", fragte Peseschkian. Er forderte US-Präsident Donald Trump auf, sich nicht vom israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in einen Krieg hineinziehen zu lassen. Netanjahu hielt sich am Montag zu Gesprächen in Washington auf.
In dem Interview machte Peseschkian Israel für den Zusammenbruch von Gesprächen verantwortlich, die vor Beginn der israelischen Angriffe auf den Iran am 13. Juni stattgefunden hatten. Dem folgte ein zwölftägiger Luftkrieg zwischen Israel und dem Iran, bei dem hochrangige iranische Kommandeure und Atomwissenschaftler getötet wurden. Die USA führten dann ihrerseits gezielte Angriffe auf iranische Atomanlagen aus. Deren genaue Auswirkungen sind unklar. Der Westen wirft dem Iran vor, nach Kernwaffen zu streben. Die Regierung in Teheran weist dies zurück.
(Bericht von Jaidaa Taha, Doina Chiacu und Parisa Hafezi Geschrieben von Scot W. Stevenson, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)