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Berlin, 02. Jul (Reuters) - Die Blockchain-Technologie ist in der deutschen Wirtschaft auf dem Vormarsch. Innerhalb eines Jahres ist der Anteil der Unternehmen, die sie nutzen oder deren Einsatz in naher Zukunft planen, von rund sieben auf 9,7 Prozent gestiegen, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Münchner Ifo-Instituts hervorgeht. In etwa 20 Prozent der Betriebe wird die Nutzung diskutiert. 68,5 Prozent haben sich bislang noch nicht mit der Technologie beschäftigt oder stufen sie als für das eigene Geschäft nicht relevant ein. Die Blockchain-Technologie wird häufig für Kryptowährungen wie Bitcoin genutzt, hat aber auch Anwendungen in Bereichen wie Lieferkettenmanagement, Identifikationsnachweisen und im Gesundheitswesen.
Blockchain ? oder allgemeiner: Distributed-Ledger-Technologie (DLT) ? beschreibt eine dezentrale Datenbankstruktur. Diese ermöglicht es dem Institut zufolge, Transaktionen transparent, sicher und automatisiert abzuwickeln. "DLT-basierte Systeme ermöglichen es Unternehmen, ihre digitalen Geschäftsabläufe effizienter zu gestalten", sagte Ifo-Branchenexpertin Anna Wolf.
Der Einsatz variiert in den einzelnen Wirtschaftssektoren stark. Besonders hoch ist der Anteil im Verarbeitenden Gewerbe: Dort nutzen oder planen 13,2 Prozent der Unternehmen den Einsatz entsprechender Technologien. Bereits jedes dritte Automobilunternehmen arbeitet demnach mit DLT-Lösungen. In der chemischen Industrie liegt der Anteil bei rund elf Prozent. Ähnlich hoch ist er bei den Holzwaren- und Möbelherstellern.
Im Dienstleistungssektor arbeiten vor allem die IT- und IT-Sicherheitsbranche, Beratungsunternehmen in den Bereichen Recht, Steuern und Wirtschaft sowie Marketingagenturen mit Blockchain-Technologien. Zurückhaltender agieren hingegen der Handel und das Baugewerbe, fand das Ifo-Institut heraus.
Dem Digitalverband Bitkom zufolge hat Deutschland im Bereich Blockchain eine gute Ausgangslage. Schon 2023 habe es mehr als 200 Blockchain-Startups gegeben, womit Deutschland zu den weltweit führenden "Hotspots" gehöre.
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)