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04.10.2024 /20:23:48
FOKUS 3-US-Jobdaten hieven Wall Street ins Plus

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US-Jobmotor brummt - Rezessionsängste zunächst vorbei



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Öl-Rally geht weiter - Nahost bleibt im Fokus



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Bericht über mögliche Insolvenz lässt Spirit Airlines einbrechen





(Neu: Dollar, Euro, Öl, Rivian, Warner Music)
Frankfurt, 04. Okt (Reuters) - Die US-Arbeitsmarktdaten
für September sorgen für steigende Kurse an der Wall Street. Der
Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste
S&P 500 <.SPX> notierten nach der Veröffentlichung am Freitag
jeweils rund ein halbes Prozent fester bei 42.162 und 5726
Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> gewann
knapp ein Prozent auf 18.052 Zähler.

In den USA kamen im September 254.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu. Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit 140.000 gerechnet, nach revidiert 159.000 im Vormonat. Dies linderte die Ängste der Anleger vor einer Rezession. "Eigentlich war genau das Gegenteil zu erwarten gewesen, dass der US-Arbeitsmarkt im September nämlich auf der Unterseite überrascht ? also ein geringeres Jobplus zu Buche stehen würde", sagte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank.

Viele Analysten waren sich gleichzeitig einig, dass der Bericht nichts an der Entscheidung der US-Notenbank Fed ändern dürfte, ihre Geldpolitik schrittweise zu lockern. "Die Marktteilnehmer gehen nach wie vor davon aus, dass die Fed die Zinsen senkt. Es fragt sich nur, um wie viel insgesamt", sagte Robert Pavlik, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Dakota Wealth.

ÖL-RALLY GEHT WEITER - ANGST VOR FLÄCHENBRAND IN NAHOST

Nach Daten der Terminbörse CME schätzen Händler die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte bei der Sitzung der Fed im November auf 98,3 Prozent. Vor der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten waren es 71 Prozent. Konstantin Oldenburger, Analyst vom Broker CMC Markets, zeigte sich gelassen. "Der Fakt, dass es dennoch graduelle Schritte nach unten geben wird, während die Wirtschaft weiter wächst, ist mehr wert als zwingend notwendige geldpolitische Lockerungen ohne Wachstum." Die Währungshüter versuchen, mit straffer Geldpolitik die hohe Inflation einzudämmen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen, ohne den Konjunkturmotor abzuwürgen.

Der Dollar-Index <.DXY> notierte nach dem Jobbericht 0,6 Prozent fester bei 102,56 Punkten. Der Euro <EUR=> verlor im Gegenzug genauso viel auf 1,10 Dollar.

Die unklare Entwicklung im Nahost-Konflikt stützte weiter die Preise am Ölmarkt. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und das US-Öl WTI <CLc1> verteuerten sich am Freitag um jeweils mehr als zwei Prozent auf 79,23 und 75,50 Dollar je Fass (159 Liter). Angesichts der steigenden Ölpreise ging es am Aktienmarkt für Energiewerte nach oben: Der entsprechende europäische Branchenindex <.SXEP> legte um 1,6 Prozent zu.

BERICHT ÜBER MÖGLICHE INSOLVENZ DRÜCKT SPIRIT AIRLINES

Für Gesprächsstoff bei den Einzelwerten sorgte unter anderem Spirit Airlines <SAVE.N>. Die Papiere der Fluggesellschaft brachen um bis zu 37,5 Prozent auf ein Allzeittief von 1,40 Dollar ein. Nach der gescheiterten Fusion mit JetBlue Airways <JBLU.O> sei sie in Gesprächen mit Anleihegläubigern über die Bedingungen eines möglichen Konkursantrags, berichtete das "Wall Street Journal".

Nach unten ging es auch für Rivian. Die Papiere des Elektroautobauers rutschten nach einer Prognosesenkung um knapp fünf Prozent ab und waren mit 10,34 Dollar so billig wie seit vier Monaten nicht mehr.

Ein negativer Analystenkommentar setzte indes Warner Music <WMG.O> unter Druck. Die Aktie der Holdinggesellschaft, die neben Universal Music <UMG.AS> und der Sony-Tochter Sony Music zu den weltgrößten Musiklabels gehört, fiel um drei Prozent. Die Experten der Bank of America haben die Warner-Titel auf "Underperform" nach zuvor "Neutral" gesetzt. Das längerfristige Wachstumspotenzial großer Labels im Bereich des Abonnement-Streaming sei kleiner und weniger vorhersehbar als bisher gedacht, hieß es.

Gefragt waren dagegen Aktien in der Energiebranche. Die Papiere von Exxon Mobil <XOM.N>, Occidental Petroleum <OXY.N> und Marathon Oil <MRO.N> gewannen angesichts der erhöhten Ölpreise zwischen gut einem und knapp zwei Prozent.

(Bericht von Zuzanna Szymanska Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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