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13.05.2025 /10:25:30
Commerzbank: Rasche Umsetzung unserer Strategie hat Priorität

Düsseldorf, 13. Mai (Reuters) - Die von der italienischen Großbank Unicredit umworbene Commerzbank <CBKG.DE> will ihr Augenmerk ganz auf die Umsetzung ihrer auf Eigenständigkeit zielende Strategie setzen. "Es ist unser großes Ziel, die Commerzbank als feste Größe unter den erfolgreichen europäischen Banken zu etablieren", sagte Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp in ihrer am Dienstag im Internet vorab verbreiteten Rede für die Hauptversammlung des Geldhauses am Donnerstag in Wiesbaden. Dabei werde die "Momentum" genannte Strategie der Bank helfen. "Der Kapitalmarkt weiß (..), dass wir einen überzeugenden Plan zur Wertschaffung haben ? und was wir als eigenständige Bank erreichen können", betonte sie. Die Bank sei natürlich auch bereit, sich "alternative Optionen ergebnisoffen anzuschauen". "Priorität hat jetzt aber die zügige Umsetzung unserer eigenen Strategie", unterstrich Orlopp.

Pläne für einen Abbau von Arbeitsplätzen in Deutschland verteidigte Orlopp. Die Commerzbank müsse eine "wettbewerbsfähige Kostenbasis" sichern. Die erwarteten Effizienzgewinne hätten indes eine Kehrseite. "Insgesamt sollen bis zum Jahr 2028 brutto rund 3900 Vollzeitstellen wegfallen, vornehmlich in Deutschland", sagte Orlopp. Der Abbau solle "maximal sozialverträglich" umgesetzt werden. In diesem Jahr würden Restrukturierungskosten in einer Höhe von bis zu 700 Millionen Euro fällig. Den Stellenabbau vornehmlich in Deutschland hatte die Bank im Zuge ihrer Abwehrschlacht gegen die Unicredit im Februar angekündigt.

Die Commerzbank ist ins Visier der Unicredit geraten, der in Deutschland bereits die HypoVereinsbank (HVB) gehört. Die Italiener sind inzwischen der zweitgrößte Commerzbank-Aktionär nach dem Bund, der rund zwölf Prozent hält. Die Europäische Zentralbank (EZB) als Aufseherin für die Großbanken hat eine weitere Aufstockung der direkten Commerzbank-Beteiligung auf bis zu 29,9 Prozent bereits genehmigt. Auch das Kartellamt gab inzwischen grünes Licht für die Aufstockung. Die Commerzbank stemmt sich allerdings gegen eine Übernahme.

(Bericht von Tom Sims und Matthias Inverardi, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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