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Beschluss der Großen Tarifkommission des DJV
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Arbeitgeber kritisieren Forderung als zu hoch
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MVFP verweist auf Krise und Investitionen ins Digitalgeschäft
(mit Reaktion des Arbeitgeberverbands MVFP) |
Berlin, 18. Sep (Reuters) - Der Deutsche |
Journalisten-Verband fordert für die rund 9000 Beschäftigten bei |
Zeitschriften 9,5 Prozent mehr Geld. Außerdem soll die |
Online-Belegschaft in die Tarifverträge eingebunden werden, wie |
die Gewerkschaft am Mittwoch nach einem Beschluss des |
Gesamtvorstands als Große Tarifkommission des DJV mitteilte. Die |
Tarifforderung trage den Preissteigerungen seit Inkrafttreten |
des jüngsten Gehaltstarifvertrags vor zwei Jahren Rechnung. "Die |
Arbeitsleistung der Journalistinnen und Journalisten an |
Zeitschriften muss angemessen bezahlt werden", sagte |
DJV-Verhandlungsführer Christian Wienzeck. |
Der Arbeitgeberverband MVFP wies das Vorgehen der Gewerkschaft umgehend zurück. "Eine Forderung in Höhe von 9,5 Prozent ist in Zeiten extremer wirtschaftlicher Herausforderungen, niedriger Inflation und der Notwendigkeit enormer Investitionen in die digitale Transformation nicht nachvollziehbar."
Wienzeck hingegen verteidigte das angepeilte Gehaltsplus bei den Zeitschriften. "Da wird Spitzenjournalismus produziert, der nicht unter dem Strich mit sinkenden Einkommen honoriert werden darf." Der DJV-Experte erklärte, er hoffe auf zügige und konstruktive Tarifverhandlungen mit dem Medienverband der Freien Presse (MVFP). Der bislang geltende Gehaltstarifvertrag für Zeitschriftenredakteure läuft zum Monatsende aus.
(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)