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München, 02. Okt (Reuters) - Der scheidende Vorstandschef von Daimler Truck <DTGGe.DE> hält die Diskussion über höhere Renditen bei dem Lkw- und Bus-Bauer für verfehlt. "Die reine Fokussierung auf Umsatzrenditen ist falsch", sagte Martin Daum im Münchner Club Wirtschaftspresse am Dienstagabend. "Für mich ist der absolute Profit wichtiger." Aufsichtsratschef Joe Kaeser hatte gefordert, bei der Rendite zu Rivalen wie Paccar <PCAR.O> und Volvo aufzuschließen, die auf Margen von 14 bis 15 Prozent kommen. Das sei eher "ein Gedankenexperiment", sagte Daum.
Bei Daimler Truck lag die bereinigte operative Umsatzrendite im vergangenen Jahr bei 9,9 Prozent, offizielles Ziel bis 2030 sind mehr als zwölf Prozent. Daum setzt mehr auf Wachstum: "Mir ist erstmal egal, was Paccar und Volvo machen. Ich sehe uns als Firma, die 80 Milliarden Euro Umsatz machen kann mit acht Milliarden Gewinn."
Der 64-jährige Daum war als Vorstandschef zum 1. Oktober von der früheren Scania-Managerin Karin Radström abgelöst worden, gehört aber dem Vorstand noch bis zum Jahresende an, ehe er in den Ruhestand geht. Im Sommer hatte er das Ertragsziel für 2024 zurücknehmen müssen - auch weil Daimler Truck sein China-Geschäft wegen des darniederliegenden Marktes abgeschrieben hat. Der Umsatz soll mit 53 bis 55 (2023: 55,9) Milliarden Euro zwei Milliarden geringer ausfallen als geplant. Die Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) soll auf 8,0 bis 9,5 Prozent sinken.
Von einer raschen Erholung des chinesischen Marktes geht Daum nicht aus, wie er am Dienstagabend klarmachte - "nicht dieses und nicht nächstes Jahr". China sei in einer tiefen Krise. Auch in Deutschland, dem größten Lkw-Markt in Europa, sei "noch kein Licht am Ende des Tunnels".
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)