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Medien: Anführer von Al-Kassam-Brigade getötet |
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Angriffe auf Süden von Beirut gehen weiter |
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Iranischer Außenminister in Damaskus |
Beirut/Jerusalem, 05. Okt (Reuters) - Israel hat |
libanesischen Angaben zufolge erstmals Ziele im Norden des |
Landes angegriffen. Bei dem Bombardement eines palästinensischen |
Flüchtlingslagers in Tripoli sei ein hochrangiger Vertreter der |
Hamas, seine Frau und zwei Kinder getötet worden, verlautete am |
Samstag aus libanesischen Sicherheitskreisen. Der Hamas |
nahestehende Medien berichteten, es habe sich um einen Anführer |
der Al-Kassam-Brigaden, dem militärischen Arm der |
radikal-islamischen Gruppierung, gehandelt. Das israelische |
Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Angriff auf Tripoli. |
Israel hat seine Angriffe auf den Libanon und die von dort agierende Hisbollah-Miliz verstärkt. Bislang konzentrierten sich die Handlungen jedoch auf den Süden des Libanons, von wo aus die mit der Hamas verbündete Hisbollah seit langem immer wieder Ziele in Israel angreift. Dort sind auch israelische Bodentruppen im Einsatz. Die Angriffe auf die südlichen Vororte der Hauptstadt Beirut setzte Israel auch in der Nacht zum Samstag fort. Mindestens drei Mal wurden die Bewohner aufgefordert, sich in Sicherheit zu begeben. Es war eine Explosion zu hören, wie Reuters-Zeugen berichteten.
Sowohl die Hamas als auch die Hisbollah wird vom Iran unterstützt. Am Samstag traf der iranische Außenminister Abbas Arakchi in der syrischen Hauptstadt Damaskus zu Gesprächen über die Lage in der Region ein. Syrien ist eine wichtige Transitroute für iranische Stellvertreter zwischen dem Irak und dem Libanon. Am Freitag hatte Arakchi in Beirut dem Libanon und der Hisbollah Unterstützung zugesagt. Kurz nach dem Beginn der israelischen Bodenoffensive im Süden des Libanons am 1. Oktober übte der Iran Vergeltung für die Israel zugeschriebene Tötung des Politik-Chefs der Hamas, Ismail Hanijeh, Ende Juli in Teheran und des Hisbollah-Anführers Hassan Nasrallah Ende September. Israel drohte seinerseits dem Iran mit Vergeltung. Medienberichten zufolge ist auch Nasrallahs möglicher Nachfolger, Haschem Safieddine, bereits Ziel israelischer Angriffe gewesen. Das Nachrichtenportal Axios berichtete unter Berufung auf drei Vertreters Israels, es sei am Donnerstag ein unterirdischer Bunker in Beirut beschossen worden. Safieddines Schicksal sei ungewiss.
Aufgrund des sich verschärfenden Konflikts, wird auch die humanitäre Lage im Libanon immer schwieriger. Die USA sagten fast 157 Millionen Dollar an Hilfen für die Bevölkerung zu. "Diese Mittel werden den neuen und bestehenden Bedürfnissen der Binnenvertriebenen und Flüchtlinge im Libanon und den Gemeinden, die sie aufnehmen, gerecht werden. Die Hilfe wird auch jenen zugutekommen, die ins benachbarte Syrien fliehen", erklärte das US-Außenministerium.
Nach libanesischen Angaben sind bereits mehr als 1,2 Millionen Menschen auf der Flucht vor den israelischen Angriffen. Viele hätten sich in den Norden oder in das benachbarte Syrien begeben. Den wichtigsten Grenzübergang zwischen den beiden Ländern hat das israelische Militär jedoch am Freitag durch Beschuss abgeriegelt.
(Bericht von Maya Gebeily, Timour Azhari, Maayan Lubell, geschrieben von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte))