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29.10.2024 /07:57:59
FOKUS 1-Kernmarke wird zum Ballast für Lufthansa-Gruppe - Gewinn sinkt

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Starker Reisesommer mit Rekordumsatz

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Lufthansa Airlines reißt Ergebnis runter

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Turnaround-Programm soll bis 2026 greifen
 
(Neu: Details, Hintergrund)
Frankfurt, 29. Okt (Reuters) - Die Lufthansa <LHAG.DE>
hat trotz einer hohen Nachfrage wegen der Krise ihrer Kernmarke
im dritten Quartal weniger Gewinn eingeflogen. Das bereinigte
Betriebsergebnis sank von Juli bis September, dem saisonal
stärksten Quartal des Jahres, um neun Prozent auf 1,3 Milliarden
Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Analysten
hatten nach der zweiten Gewinnwarnung des Jahres im Sommer
bereits mit dieser Größenordnung gerechnet. Zugleich erzielte
der Konzern mit 10,7 Milliarden Euro den höchsten Quartalsumsatz
der Firmengeschichte, ein Plus von fünf Prozent. "Die globale
Nachfrage bleibt intakt und auch für das vierte Quartal liegen
die Buchungen insbesondere in den Premiumklassen auf einem hohen
Niveau über Vorjahr", erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr.
Dank eines starken Reisesommers hätten Eurowings,
Austrian Airlines und Brussels Airlines im dritten Quartal
Rekordergebnisse erwirtschaftet. Die Passagierairlines
beförderten mehr als 40 Millionen Fluggäste, sechs Prozent mehr
als im Sommer letzten Jahres. Doch bei der Hauptairline
Lufthansa brach der Quartalsgewinn um 37 Prozent ein, im
Jahresverlauf verzeichnete die Kranich-Linie ein Defizit von 20
Millionen Euro - nach mehr als 800 Millionen Euro Gewinn im
Vorjahreszeitraum.

Lufthansa Airlines hat ein Kostenproblem durch höhere Gebühren, fehlende neue effiziente Flugzeuge und gestiegene Personalkosten. Für Flugstreichungen, Verspätungen und Umbuchungen müssen Entschädigungen an die Kunden gezahlt werden. Zugleich kämpft die Kranich-Linie mit verschärftem Wettbewerb auf Langstreckenflügen, vor allem nach Asien. Die Ticketpreise sind dort besonders unter Druck, wie am Rückgang der Durchschnittserlöse um 14 Prozent abzulesen ist. Europäische Airlines haben gegenüber Konkurrenten aus China den Nachteil, dass sie wegen des Ukraine-Krieges den russischen Luftraum umfliegen müssen. Das verlängert die Reisezeit und erhöht die Kosten.



ERHOLUNG DER KRANICH-LINIE BIS 2026

Erstmals nannte die Lufthansa eine Zahl zum beschlossenen Turnaround-Programm, das mit Einsparungen und Verbesserungen der Produktqualität die Wende bringen soll. Im Jahr 2026 soll es einen positiven Bruttoeffekt von 1,5 Milliarden Euro geben. Teil des Plans ist, auf der Kurzstrecke die Zubringerflüge zu den Lufthansa-Drehkreuzen Frankfurt und München mit der neuen City Airlines zu verbilligen durch geringere Personalkosten. Das stößt auf Widerspruch bei den Gewerkschaften. Neben dem Fitnessprogramm für die Lufthansa sei die Flottenmodernisierung ein zentraler Baustein, um die Passagier-Airline nachhaltig effizient und profitabel aufzustellen, erklärte der neue Finanzchef Till Streichert. Am Ziel einer Umsatzrendite von acht Prozent mittelfristig hält die Lufthansa fest. Analysten erwarten für dieses Jahr nur 4,3 Prozent.

Für das Gesamtjahr bekräftigte der MDax-Konzern, der
operative Gewinn werde auf 1,4 bis 1,8 Milliarden Euro
einbrechen nach 2,7 Milliarden Euro im Vorjahr. Mit Buchungen,
Angebot und Ladefaktoren über Vorjahr soll das vierte Quartal
Gewinn abwerfen.

(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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