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10.01.2025 /10:36:23
FOKUS 1-Klimaerwärmung hat 2024 erstmals 1,5-Grad-Marke überschritten

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2024 wärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen



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Wissenschaftler: Kampf um 1,5-Grad-Marke noch nicht verloren



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24 Naturkatastrophen in USA mit über eine Mrd Dollar Schaden





(Neu: mehr Hintergrund)
Brüssel, 10. Jan (Reuters) -

Die weltweite Erderwärmung hat nach einem neuen Jahr mit Rekordtemperaturen erstmals die 1,5-Grad-Marke überschritten. Die Durchschnittstemperatur des Planeten habe 1,6 Grad über den Werten der vorindustriellen Zeit gelegen, teilte der EU-Klimawandeldienst Copernicus Climate Change Service (C3S) am Freitag mit. Die 1,5-Grad sind 2015 im Pariser Weltklimavertrag als Wert verankert worden, der nicht überschritten werden dürfe, um die Folgen des Klimawandels noch zu beherrschen. 2024 war zudem das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen und jedes der vergangenen zehn Jahre war wiederum unter den zehn heißesten. "Die Entwicklung ist einfach unglaublich", sagte Copernicus-Direktor Carlo Buontempo.

Die Werte von 2024 bedeuten jedoch wissenschaftlich
gesehen noch nicht, dass die Erderwärmung insgesamt die 1,5-Grad
dauerhaft überschritten hat. Dafür müsste sie mehrere Jahre in
Folge über der Marke liegen. "Die Sache ist noch nicht
erledigt", sagte Buontempo. "Wir haben es in der Hand, die
Entwicklung von jetzt an zu ändern."
 
ZAHL UND WUCHT DER NATURKATASTROPHEN NIMMT ZU
 
Die Zahl und die Heftigkeit der Naturkatastrophen erhöht
sich durch den Klimawandel. Waldbrände wie in Kalifornien oder
Fluten wie in Spanien deuten daraufhin. Die USA haben im
vergangenen Jahr 24 Wetterphänomene registriert, die Schäden von
mehr als einer Milliarde Dollar verursacht haben. Durch die
höheren Temperaturen steigt die Wahrscheinlichkeit für Dürren
auf der einen Seite. Auf der anderen Seite, kann wärmere Luft
mehr Feuchtigkeit aufnehmen, was wiederum Starkregen auslöst.
Professor Chukwumerije Okereke von der Universität
Bristol sprach von einem weiteren Weckruf für die
Weltgemeinschaft. "Trotz all der Warnungen, die Wissenschaftler
ausgesprochen haben ... kommen die Staaten ihrer Verantwortung
nicht nach", sagte er Reuters.
 
Die Weltklimakonferenz in Baku im November war bereits
von Umwelt- und Klimagruppen als Enttäuschung kritisiert worden,
auch die Bundesregierung hatte sich mehr erhofft. Dies gilt auch
für die geplanten Hilfen für die Menschen in den ärmsten Ländern
der Welt, die am meisten unter dem Klimawandel leiden, obwohl
sie am wenigsten dazu beigetragen haben.
 
Am 20. Januar tritt zudem Donald Trump sein Amt als
US-Präsident an, der den menschengemachten Klimawandel entgegen
der großen Mehrheit der Wissenschaftler bezweifelt. Bereits bei
seiner ersten Amtszeit hatte er den Austritt der USA aus dem
Weltklimavertrag auf den Weg gebracht, was aber von seinem
Nachfolger Joe Biden abgewendet worden war.

(Bericht von Kate Abnett, Ali Withers; Geschrieben von Markus Wacket, Esther Blank, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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