Schwalbach/Berlin, 19. Jan (Reuters) - Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Waffenstillstandsvereinbarung für den Gazastreifen begrüßt. Die Freilassung von Geiseln sollte genutzt werden für eine friedliche Entwicklung und eine Perspektive, in der Palästinenser friedlich mit Israel zusammen koexistieren könnten, sagte der SPD-Politiker am Sonntag am Rande einer Veranstaltung im hessischen Schwalbach zu Journalisten. "Und wir müssen jetzt natürlich auch dafür sorgen, dass viel humanitäre Hilfe nach Gaza kommt." Die dortige Bevölkerung habe furchtbar gelitten.
Nach rund 15 Monaten Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen schweigen seit Sonntag die Waffen. Mit knapp dreistündiger Verspätung trat am Vormittag eine Waffenruhe in Kraft, die von Katar, Ägypten und den USA vermittelt wurde. Nun soll eine Geiselfreilassung im Austausch gegen palästinensische Häftlinge starten. Auch erste Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen wurden auf den Weg gebracht.
Scholz sagte, es sei gut, dass Geiseln jetzt freikämen. "Das war ein furchtbarer Anschlag der Hamas auf israelische Bürgerinnen und Bürger." Der Krieg hatte mit dem Überraschungsangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 begonnen. Dabei wurden nach israelischen Angaben 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Geiseln verschleppt. Bei der darauffolgenden Gegenoffensive des israelischen Militärs im Gazastreifen wurden palästinensischen Gesundheitsbehörden zufolge inzwischen fast 47.000 Menschen getötet.
(Bericht von Frank Simon und Andreas Bürger, geschrieben von Christian Krämer, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)