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19.01.2025 /16:34:09
FOKUS 2-TikTok in USA nicht mehr verfügbar - App-Anbieter hofft jetzt auf Trump

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170 Millionen Nutzer in USA betroffen, Hälfte der Bevölkerung



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Sicherheitsbedenken wegen Nähe zur chinesischen Regierung

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Trump: 90 Tage Gnadenfrist für TikTok wahrscheinlich

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Trump-Berater: Montag könnte App wieder laufen in USA

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Andere Apps dürften von politischem Streit profitieren
 
(neu: Trump, Trump-Berater)
Washington, 19. Jan (Reuters) - Beim umstrittenen Umgang
mit der Video-App TikTok richten sich alle Augen auf den
designierten US-Präsidenten Donald Trump. Der Republikaner zieht
am Montag erneut ins Weiße Haus ein und signalisierte am
Sonntag, dem Unternehmen helfen zu wollen: "Rettet TikTok",
schrieb Trump in einem Internet-Post. Später teilte er mit, am
Montag eine Verordnung zu erlassen, die TikTok im Geschäft
halte. Seit Samstagabend steht die in den USA beliebte App ihren
170 Millionen Nutzern nicht mehr zur Verfügung. Die
Video-Plattform ist abgeschaltet und aus App-Stores bei Apple
und Google verschwunden. Seit Sonntag greift ein Gesetz, das
sich aus Sicherheitsbedenken gegen TikTok wendet.

Trump betonte, er würde gerne eine 50-prozentige US-Beteiligung bei TikTok sehen, also ein Gemeinschaftsunternehmen. Mike Waltz, der Trump in Fragen der Nationalen Sicherheit berät, sagte dem Sender CBS, der neue Präsident brauche etwas Zeit, um Optionen zu prüfen. Es seien Deals möglich, um TikTok im amerikanischen Markt zu erhalten. Diese müssten nun im Detail geprüft werden. Es sei möglich, eine App zu haben, die die US-Bürger genießen könnten, die aber zugleich auch ihre Daten und sie vor "äußeren Einflüssen" schütze. Dem Sender CNN sagte Waltz zudem, das Trump-Team arbeite mit Technologiefirmen daran, dass TikTok ab Montag in den USA wieder zur Verfügung stehe. Eine chinesische Eigentümerschaft sei nicht ausgeschlossen, wenn es Vorkehrungen zum Schutz der Daten und zur Speicherung in den USA gebe.

TIKTOK: "BLEIBT BITTE DRAN"

Trump hatte zuvor bereits angekündigt, TikTok wahrscheinlich einen Aufschub von 90 Tagen gewähren zu wollen. Die App verwies am Samstagabend in einer Nachricht an ihre Nutzer auf den Republikaner. Vorübergehend sei TikTok nicht zu nutzen. Glücklicherweise habe Trump signalisiert, mit TikTok an einer Lösung arbeiten zu wollen. "Bleibt bitte dran."

Hinter der App steht der chinesische Internetkonzern ByteDance. Das bislang beispiellose Vorgehen gegen TikTok könnte das Verhältnis zwischen den USA und China weiter belasten. Viele US-Amerikaner nutzen die App sehr regelmäßig und bestreiten zum Teil auch ihren Lebensunterhalt mit dort verbreiteten Videos.

TikTok und ByteDance stehen wegen ihrer Nähe zur chinesischen Regierung unter Spionageverdacht. Obwohl die Firmen die Vorwürfe mehrfach zurückgewiesen haben, verpflichtet ein US-Gesetz ByteDance dazu, das US-Geschäft bis zum 19. Januar 2025 zu verkaufen. Ansonsten wird TikTok landesweit gesperrt. Davon betroffen sind 170 Millionen US-Nutzer, die Hälfte der Bevölkerung.

Ein kurzfristiger Verkauf von TikTok erscheint unwahrscheinlich. Zwar hatten Medien unlängst den Milliardär und Trump-Intimus Elon Musk als möglichen Käufer ins Gespräch gebracht. Unabhängig davon hatte zuvor ein weiterer Milliardär ein baldiges offizielles Übernahme-Angebot in Aussicht gestellt. Vor einiger Zeit hatten Insider Reuters allerdings gesagt, dass ByteDance TikTok eher dichtmachen würde als die App zu verkaufen.

WEITERE APPS IM VISIER

Auch andere Apps, die zu ByteDance gehören, waren am Samstagabend betroffen. Dazu gehörte die Video-App CapCut und die Lifestyle-App Lemon8. Sie waren ebenfalls offline und in App-Stores in den USA nicht mehr zu finden.

Der scheidende US-Präsident Joe Biden ließ am Samstag mitteilen, die nächste Regierung müsse bei dem Thema nun prüfen, wie am besten vorgegangen werden solle. TikTok wollte sich dazu zunächst nicht äußern. Die chinesische Botschaft in Washington hatte am Freitag mitgeteilt, es werde mit unfairen staatlichen Mitteln gegen TikTok vorgegangen. China werde seine Rechte und Interessen entschieden verteidigen.

Die Unsicherheit rund um die Zukunft von TikTok hat vor allem jüngere Nutzer bereits ausweichen lassen. Ein Profiteur könnte die App RedNote sein. Aber auch Meta und Snap machen sich Hoffnung, Nutzer und zusätzliche Werbeerlöse anziehen zu können.

(Bericht von David Shepardson, Doina Chiacu und Steve Holland, geschrieben von Christian Krämer, redigiert von Kerstin Dörr.)

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