Berlin, 03. Jul (Reuters) - Kanzler Friedrich Merz hat den Druck auf die EU-Kommission erhöht, rechtzeitig vor dem 9. Juli ein Zollabkommen mit den USA zu schließen. "Es geht nicht um ein feinziseliertes, in allen Details ausverhandeltes, umfassendes Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten von Amerika", sagte der Kanzler am Donnerstag in Berlin bei den Volks- und Raiffeisenbanken. "Hier geht es jetzt um die schnelle Beilegung eines Zollstreits, insbesondere um die Schlüsselindustrien unseres Landes: chemische Industrie, pharmazeutische Industrie, Maschinenbau, Aluminium, Stahl, Automobilindustrie", mahnte er. Die Verständigung müsse "lieber schnell und einfach als langwierig und kompliziert" sein. Die deutschen Unternehmen müssten von den viel zu hohen Zöllen entlastet werden, die sie gegenwärtig zahlen müssten, wenn sie in die USA exportieren.
US-Präsident Donald Trump hatte die Frist 9. Juli für eine Einigung gesetzt und damit gedroht, dass die Zölle für EU-Importe ansonsten noch drastischer angehoben würden. Er hatte allerdings auch gesagt, die Frist könne verkürzt oder verlängert werden: "Wir können machen, was immer wir wollen."
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)