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03.07.2025 /11:05:06
UBS-Umfrage: Viele Reservemanager in Sorge wegen Unabhängigkeit der Fed

London, 03. Jul (Reuters) - Angesichts der Fehde zwischen US-Präsident Donald Trump und der Federal Reserve machen sich in den Zentralbanken Sorgen über die Unabhängigkeit der US-Notenbank breit. Dies geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Schweizer Großbank UBS unter Verwaltern von Zentralbankreserven hervor. Zwei Drittel der befragten Reservemanager befürchten, die Unabhängigkeit der Fed sei gefährdet. Trump drängt die von politischen Weisungen unabhängige Fed immer wieder zu Zinssenkungen und attackiert deren Chef Jerome Powell, dem er jüngst erneut den Rücktritt nahelegte.

Die Ergebnisse der UBS-Studie unterstreichen auch die wachsende Besorgnis über den Status des Dollar als weltweit wichtigste Reservewährung und den größten Anleihenmarkt der Welt als sicheren Hafen. Hintergrund sind neben den Auseinandersetzungen Trumps mit der Fed auch die Konflikte mit langjährigen Verbündeten in Handels- und Sicherheitsfragen. Trumps aggressive Zollpolitik, die er mit dem sogenannten Tag der Befreiung am 2. April eingeläutet hat, trifft sowohl den Dollar als auch Staatsanleihen. Berater des Präsidenten haben zugleich unorthodoxe Ideen ins Spiel gebracht, um den wachsenden US-Schuldenberg unter Kontrolle zu bringen.

Wie aus der UBS-Umfrage hervorgeht, glauben 35 Prozent der knapp 40 befragten Zentralbank-Manager, dass die USA ihre Verbündeten bitten könnten, längerfristige Schulden in andere Instrumente wie ultralange Nullkuponanleihen umzuwandeln.

Insgesamt 29 Prozent der Befragten planen der Umfrage zufolge, ihr Engagement in US-Anlagen als Reaktion auf die jüngsten Entwicklungen künftig zu reduzieren. Doch fast 80 Prozent der Befragten erwarten, dass der Dollar, der derzeit 58 Prozent der Devisenreserven ausmacht, die globale Reservewährung bleiben wird. Zugleich ist Gold bei den Reservemanagern weiter sehr gefragt: 39 Prozent der Befragten planen, den Anteil ihrer inländischen Goldreserven zu erhöhen, wie die Umfrage ergab.

(Bericht von Yoruk Bahceli, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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