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08.10.2024 /17:20:39
EXKLUSIV-Insider - EU im Zollstreit gegen chinesischen Mindestpreis-Vorschlag

Berlin/Shanghai/Brüssel, 08. Okt (Reuters) - Die EU-Kommission hat Insidern zufolge einen von China vorgeschlagenen Mindestpreis von 30.000 Euro für importierte Elektroautos als Ausweg aus dem Zollkonflikt abgelehnt. Die Kommission habe einen entsprechenden Vorschlag der chinesischen Regierung zurückgewiesen, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen. Das chinesische Handelsministerium und die EU-Kommission waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. In der Vergangenheit hatte die Kommission es jeweils abgelehnt, sich zu Verhandlungen zu äußern.

Erst am Freitag hatten die EU-Mitgliedsstaaten den Weg für Strafzölle auf Elektroautos aus China freigemacht. Zugleich hatte die EU-Kommission erklärt, die Gespräche mit der Regierung in Peking fortzusetzen. Die Zölle treten ab dem 31. Oktober für zunächst fünf Jahre in Kraft, sollte bis dahin keine Lösung in dem Handelsstreit gefunden werden.

Im September hatte die EU-Kommission erklärt, einen chinesischen Vorschlag zu einem Mindestpreis zurückgewiesen zu haben, jedoch keine Details genannt. Zu dem Zeitpunkt hatte sie das damit begründet, dass es bei den Zöllen nicht nur um den Verkaufspreis für die Fahrzeuge gehe, sondern auch um Subventionen, welche die Hersteller in China erhielten. Zugleich hatte sie erklärt, offen für neue Vorschläge zu sein, die auch Mindestpreise und Importquoten umfassen könnten. Einer der Insider sagte, ein Preis in einer Spanne von 35.000 oder 40.000 Euro könnte eine bessere Grundlage für Gespräche sein. Ein anderer Insider brachte einen individuell berechneten Mindestpreis abhängig von Größe und Reichweite des Fahrzeugs ins Spiel. Derzeit sind viele chinesische Elektroautos ab einem Preis von 30.000 Euro auf dem europäischen Markt zu kaufen.

(Bericht von Victoria Waldersee, Chris Steitz, Zhang Yan, Philipp Blenkinsop und Christina Amann. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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