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Indizes schaukeln lustlos hin und her |
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Anleger warten auf PCE-Inflationsdaten am Freitag |
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Walgreens brechen ein |
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Amazon auf Rekordhoch |
(Neu: Fokus auf USA) |
Frankfurt/New York, 27. Jun (Reuters) - Die US-Anleger |
haben sich am Donnerstag angesichts einiger negativer |
Unternehmensnachrichten und in Erwartung wichtiger |
Inflationszahlen nur vorsichtig vorangewagt. Der |
Dow-Jones-Index der Standardwerte stand gegen Mittag 0,2 |
Prozent höher bei 39.219 Punkten, der breiter gefasste S&P |
500 <.SPX> trat bei 5480 Zählern auf der Stelle. Der Index der |
Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> stieg um 0,3 Prozent auf 17.855 |
Punkte. |
Im Chipsektor dämpfte ein Kursrutsch von Micron <MU.O> von 6,6 Prozent die Stimmung. Angesichts des anhaltenden KI-Booms und ausverkaufter Speicherchips reichten die Umsatzprognosen den Investoren nicht aus. Der Optimismus hinsichtlich der KI-getriebenen Nachfrage hatte die Aktie in diesem Monat um 14 Prozent steigen lassen. Andere Halbleiteraktien, darunter der im KI-Vorreiter Nvidia <NVDA.O> und Arm Holdings <ARM.O> notierten ebenfalls schwächer. "Die Frage ist, ob die Unternehmensgewinne im Technologiesektor stabil bleiben können. Wenn das nicht der Fall ist, werden wir wahrscheinlich zeitweise Gewinnmitnahmen und kleine Korrekturen erleben", sagte Mike Gallagher, Stratege bei Continuum Economics. Einige Investoren fürchten, dass die KI-getriebene Rally in den USA bald zu Ende gehen könnte.
Vor den am Freitag anstehenden wichtigen US-Inflationsdaten wollte sich zudem kein Anleger in großem Stil engagieren, sagte Fiona Cincotta vom Handelshaus City Index. Zum Wochenschluss wird der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben und damit das von der US-Notenbank Fed favorisierte Inflationsmaß veröffentlicht. Die Währungshüter versuchen, mit erhöhten Zinsen die Verbraucherpreise in Schach zu halten. Die meisten Investoren rechnen derzeit mit einer ersten Zinssenkung in den USA im September.
Die US-Wirtschaft ist unterdessen zu Jahresbeginn etwas stärker gewachsen als gedacht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im ersten Quartal auf das Jahr hochgerechnet um 1,4 Prozent zu und damit etwas mehr als in ersten Schätzungen. Die Bestellungen für langlebige Güter im Mai stiegen um 0,1 Prozent, während Ökonomen einen Rückgang um 0,1 Prozent erwartet hatten. Der Dollar geriet ins Hintertreffen. Der Dollar-Index <.DXY> fiel um 0,2 Prozent auf 105,86 Punkte. An den Anleihemärkten sank die Rendite der zehnjährigen Treasuries <US10YT=> auf 4,281 Prozent von 4,316 Prozent am Mittwoch.
Im Unternehmenssektor gab es einige Hiobsbotschaften für die Anleger. Aktien von Levi Strauss <LEVI.N> brachen um 16,5 Prozent ein, nachdem der Jeanshersteller hinsichtlich des Umsatzes im zweiten Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Die Apothekenkette Walgreens Boots Alliance <WBA.O> senkte die Gewinnprognose und schickte damit ihre Aktie auf Talfahrt. Das Unternehmen rechnet damit, dass das herausfordernde Umfeld in der Pharmaindustrie und die schleppende Verbrauchernachfrage bis ins Geschäftsjahr 2025 anhalten werden. Die Walgreens-Aktien brachen um 24 Prozent ein. In ihrem Sog gaben auch die Anteile des Konkurrenten CVS Health <CVS.N> um fast vier Prozent nach.
Bei Amazon <AMZN.O> ging der Höhenflug weiter. Die Aktien stiegen um bis zu 3,2 Prozent auf ein Rekordhoch von 199,84 Dollar. Der Online-Händler ist seit Mittwoch das fünfte US-Unternehmen, das an der US-Börse zwei Billionen Dollar wert ist. Die Anleger investieren laut Marktteilnehmern in Technologiefirmen dank eines Optimismus mit Blick auf Künstliche Intelligenz (KI) und der Hoffnung auf Zinssenkungen.
(Bericht von Ankika Biswas, Lisa Mattacka, geschrieben von Anika Ross, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)