Berlin, 07. Jul (Reuters) - Der Einzelhandel im Euroraum hat im Mai einen Dämpfer hinnehmen müssen. Nach drei Anstiegen in Folge verringerten sich die Erlöse erstmals in diesem Jahr gegenüber dem Vormonat - und zwar um 0,7 Prozent, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Montag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit diesem Rückgang gerechnet, nach einem Plus von 0,3 Prozent im April und 0,4 Prozent im März. Im Vergleich zum Mai 2024 stiegen die Umsätze im Mai 2025 um 1,8 Prozent.
In Deutschland ergab sich im Mai ein Minus von 1,7 Prozent zum Vormonat. Mittlerweile hat sich die Verbraucherstimmung aufgehellt: Die Konsumlaune ist hierzulande so gut wie seit einem Jahr nicht mehr. Das Barometer dazu stieg im Juli auf 97,7 Punkte, wie der Handelsverband Deutschland (HDE) mitteilte. "Es ist davon auszugehen, dass die positive Entwicklung der Verbraucherstimmung anhalten, allerdings nicht deutlich an Dynamik gewinnen wird", erklärte der Verband. Er bleibt bei seiner vorsichtigen Prognose, dass die Branchenumsätze in Deutschland dieses Jahr um zwei Prozent im Vergleich zu 2024 steigen, was inflationsbereinigt einem Plus von real 0,5 Prozent entspreche.
Eurostat nutzt für die Statistik den Index des Absatzvolumens im Einzelhandel. Dieser misst die Entwicklung des Umsatzes preisbereinigt; das heißt die Entwicklung der insgesamt verkauften Güter auf der Grundlage von kalender- und saisonbereinigten Daten.
(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Klaus Lauer - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)