(Neu: Quellen, Einzelheiten, Trump, Hintergrund) |
Doha/Jerusalem 15. Jan (Reuters) - Nach 15 Monaten Krieg |
haben Israel und die radikal-islamische Hamas-Miliz nach Angaben |
eines Insiders eine Einigung über eine Feuerpause und die |
Rückkehr von Geiseln erzielt. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur |
Reuters am Mittwoch von einer mit dem Vorgang vertrauten Person. |
Die Vermittlungsgespräche in Katar seien abgeschlossen. Der |
designierte US-Präsident Donald Trump erklärte, es sei ein |
Abkommen zu "Geiseln in Nahost" erzielt worden. "Sie werden bald |
freigelassen werden." Zuerst hatte das Medium Axios unter |
Berufung auf US-Kreise von einer Einigung berichtet. Eine |
offizielle Stellungnahme der Konfliktparteien oder der |
Vermittler lag zunächst nicht vor. Der Vermittler Katar hatte am |
Nachmittag für den Abend eine Pressekonferenz angesetzt. |
Den zunächst vorliegenden Informationen zufolge sieht die Vereinbarung eine anfängliche sechswöchige Waffenruhe vor. Das israelische Militär solle sich schrittweise aus dem Gazastreifen zurückziehen. Die Hamas werde zunächst 33 israelische Geiseln freilassen. Darunter seien alle festgehaltenen Frauen - Zivilistinnen und Soldatinnen - Kinder und Männer über 50. Israel werde für jede zivile Geisel 30 palästinensische Gefangene aus israelischer Haft entlassen. Für jede israelische Soldatin, die in der Gewalt der Hamas sei, würden 50 palästinensische Gefangene freikommen. Insgesamt halten die Extremisten rund 100 Geiseln im Gazastreifen fest.
Die Einigung wurde nach langen Verhandlungen unter Vermittlung der USA, Katars und Ägyptens erzielt. Zuletzt wurde Trumps bevorstehender Amtsantritt am 20. Januar als Frist für eine Vereinbarung gesehen. Der Republikaner hatte mit schweren Konsequenzen gedroht, wenn die Geiseln nicht vorher freigelassen werden. Der Krieg begann mit dem Überraschungsangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Dabei wurden nach israelischen Angaben 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Geiseln verschleppt. In der Folge drang Israels Militär in den Gazastreifen ein. Dabei wurden palästinensischen Gesundheitsbehörden zufolge inzwischen mehr als 46.000 Menschen getötet und weite Teile der Enklave verwüstet.
(Bericht von Andrew Mills und James Mackenzie Geschrieben von Scot W. Stevenson und Sabine Ehrhardt, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)