Rom/Berlin, 07. Nov (Reuters) - Die italienische Regierung will den Streit mit der Lufthansa <LHAG.DE> über den Einstieg bei der italienischen Staatsairline ITA Airways rasch lösen. Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti sagte am Donnerstag, es wäre gut, am Wochenende Lufthansa-Chef Carsten Spohr zu treffen, um den Konflikt beizulegen. Von der deutschen Airline war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Das italienische Finanzministerium habe den Deal auf Eis gelegt, weil die Lufthansa weniger als vereinbart zahlen wolle, hatte eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag gesagt. Ein Lufthansa-Sprecher hatte dazu gesagt, die Airline halte sich an die Verträge zur Übernahme der ITA.
Die Lufthansa will zunächst 41 Prozent von ITA für 325 |
Millionen Euro übernehmen. In einem zweiten Schritt sollen, |
voraussichtlich in einigen Jahren, weitere 49 Prozent gekauft |
werden für 325 Millionen plus/minus einer möglichen Anpassung |
bei einer Veränderung des Wertes von ITA. Bei der Diskussion |
geht es einem Insider zufolge um die zweite Tranche und eine |
Differenz von zehn Millionen Euro. |
Eigentlich wollten Lufthansa und Italien am Montag die |
von der EU-Kommission geforderten Auflagen für den Einstieg bei |
ITA in Brüssel einreichen. Das wäre der letzte Schritt vor der |
endgültigen Zustimmung der EU-Wettbewerbshüter, um welche die |
Lufthansa zusammen mit der italienischen Regierung lange Zeit |
kämpfen musste. Die von der EU geforderten Auflagen zur Abgabe |
von Start- und Landerechten wären jetzt erfüllt durch |
Vereinbarungen mit Easyjet für Europaflüge vom Airport |
Mailand Linate aus, erklärte ein Insider. Zusagen für mehr |
Angebot an Transatlantikflügen von Rom Fiumicino aus habe die |
Lufthansa von Air France <AIRF.PA> und British Airways. |
Doch wegen des Streits in letzter Minute ging die Post von Rom |
nach Brüssel nicht raus. |
(Bericht von Giuseppe Fonte, Mitarbeit von Klaus Lauer. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)